Unser neuer Stellplatz an der Nekropole hatte zwar nicht so eine schöne Aussicht wie der erste, lag dafür aber dichter am nördlichen Teil der Grabanlagen und etwas abgelegener. Eigentlich ist Camping im gesamten Gebiet verboten und da wir keine Lust auf eine Geldstrafe hatten, waren wir über die schützenden Büsche ganz froh.
Wir verbrachten hier eine ruhige Nacht und starteten am nächsten Tag eine Wanderung durch eine wieder spektakuläre Landschaft, über Steintreppen und dazugehörige Wasserrinnen, die wahrscheinlich um 900 v. Chr. entstanden sind, in eine von Grabkammern gesäumte Schlucht.
Am Nachmittag entschlossen wir uns, die Berge zu verlassen und im Tal auf dem offiziellen Parkplatz am Eingang zum Naturreservat zu übernachten. Zwar direkt an der Straße gelegen, aber wir wollten unser Glück nicht überstrapazieren und der Verkehr hielt sich Grenzen. Bis morgens um 6.00 Uhr, als ziemlich reger Durchgangsverkehr einsetzte… (Bisher der einzige Platz von dem es kein Foto gibt).
Von hier aus fuhren wir zurück in die Zivilisation zu IKEA, Shopping war angesagt. Unsere Liste war lang, an erster Stelle standen große Kissen für unser „Sofa“. Nach ca. sieben Monaten unterwegs wollten wir endlich bequem sitzen ?. Nachdem wir zuerst zusammen und dann Uwe noch vier Mal alleine die Markthalle durchforstet haben, war der Einkaufszettel (und noch ein bisschen mehr…) fast abgearbeitet.
Die letzte Beute war eine Kastenform für die Backmischung, die wir in der Lebensmittelabteilung gefunden hatten. VOLLKORNBROT !!! ? Sehr lecker und super einfach, wir haben gleich ein paar mehr Packungen mitgenommen.
Die Nacht auf dem Parkplatz war genauso laut wie die letzte vor zehn Tagen, aber mit Oropax gut machbar.
Auch der folgende Tag stand unter dem Shopping-Stern. Nach dem Besuch von zwei riesigen Einkaufszentren bei Catania hatten wir aber alles, was wir brauchten incl. dem ziemlich schwer zu bekommenden hochwertigen Hundefutter. Gute Marken sind hier rar und wir haben gewisse Ansprüche an Luis Ernährung…
Die beiden Malls lagen leider nicht direkt nebeneinander und wir (sprich Uwe…) mussten uns durch völlig chaotischen Stadtverkehr einem verwirrten Navi folgend den Weg zum zweiten Center hart erarbeiten…
Nach diesem Einkaufs- und Fährtensuchmarathon waren wir beide ziemlich genervt. Wir haben uns an unseren langsameren Lebensrhythmus schon so gewöhnt, dass solche hektischen Tage einfach keinen Spaß mehr machen.
Die beiden folgenden Tage verbrachten wir mal wieder als einzige Gäste auf dem Campeggio Mons Gibel, auf dem wir kurz vor Silvester schon einmal waren. Wir nutzten das gute Wetter für ein bisschen Service an Ingo und uns. Uwe hat mir die Haare geschnitten ! Zum Friseurmeister wird es wohl nicht mehr reichen, das Ergebnis ist aber absolut OK ? ! Die Übung an Luis Frisur hat sich scheinbar ausgezahlt ?.
wieder Blick auf den Ätna
Das Reisen zwischen den Regionen ist jetzt wieder erlaubt und uns zieht es Richtung Messina zur Fähre. Wir machten uns ca. 80 Km Richtung Norden auf den Weg, zum „Capitan“ nach Sant’Alessio Siculo. Auch auf diesem Stellplatz waren wir schon einmal, momentan ist uns aber nicht mehr nach langer Suche für schöne neue Übernachtungsorte, wir wollen jetzt zügig aufs Festland und dann nach Griechenland!
Das Intermezzo mit dem freien Reisen war kurz, Italien verschärft die Regeln wieder. Trotzdem haben wir Sizilien verlassen, die notwendige Selbstauskunft in der Tasche. Natürlich gab es wieder die Diskussion an der Fähre ob Camper oder LkW, diesmal waren wir aber ein WoMo und haben für ein Drittel des Preises der Hinfahrt übergesetzt…
Auch auf dem nächsten Stellplatz waren wir schon einmal, vor genau 3 Monaten standen wir auf dem Campeggio Praiola und hatten vier schöne Tage hier. Jetzt war unser Aufenthalt kürzer, nach zwei Tagen ging es weiter.
“Blaue Stunde“
Wir nutzten die Zeit bei nicht so schönem Wetter, um in Sachen Covid-Test für die Einreise nach Griechenland zu recherchieren. An einen solchen Test zu kommen stellt sich momentan als die größte Hürde dar. Wir haben jetzt zwei private (und anerkannte!) Labore bei Brindisi gefunden, mal sehen, ob wir mit denen weiter kommen…
Die Etappe am nächsten Tag war die längste seit langer Zeit. Auf den ca. 200 Km Richtung Norden und Osten durchquerten wir bei Cosenza das Silagebirge bei gestreuten Straßen und Schnee, bevor wir an der Ostküste in Laghi di Sibari einen schönen Stellplatz direkt am Strand gefunden haben. Mit 7° und eiskaltem stürmischem Wind war es zwar auch hier nicht warm, aber die tolle Sicht auf das Sila Gebirge (für Detlev: südliche Ausläufer des Apennin ?) und der strahlende Sonnenschein entschädigten für das Frieren.
Und auch den folgenden Tag verbrachten wir zu einem großen Teil im Auto. Wir kamen nachmittags in Brindisi an, wo wir uns am Hafen um Fährtickets kümmern wollten und nach einem Covid Testcenter Ausschau gehalten haben. Beides erfolglos, in dem völlig ausgestorbenen Fährterminal war nur ein Schalter geöffnet (für Fahrten nach Albanien) und ansonsten gab es weit und breit gar nichts… Das Ticket haben wir online gebucht und den Test werden wir wie geplant am Freitag in einem Labor in Squinzano machen. In 3 Tagen, am Samstag, geht es auf’s Schiff nach Patras, die kommenden Tage werden wir uns hier in der Gegend rumtreiben.
Eine relativ unspektakuläre Nacht verbrachten wir auf dem Marktplatz der kleinen Gemeinde Casalabate. Das aufregendste waren die Ortsdurchfahrten auf dem Weg hierher. Wieder einmal hat Uwe unseren Ingo durch die kleinsten Straßen manövriert ohne irgendwelche Balkone, Bäume oder parkenden Autos mitzunehmen. ?
Es folgten zwei wunderschöne Tage im Parco Naturale Bosco e Paludi di Rauccio. Olivenbäume soweit das Auge reicht und ein vor Jahren aufgegebener städtischer Campingplatz vor dessen Tor wir einen tollen Stellplatz hatten. In der näheren Umgebung gab es nur ein vom WWF verlassenes Gebäude, ansonsten nur absolute Ruhe und kein Mensch weit und breit – selbst das sonst so typische Hundegebell hielt sich in Grenzen.
Freitag Vormittag ging es zum Covid-Test nach Squinzano. Das Labor war gut besucht und von Abstand der Wartenden konnte keine Rede sein. Ich hatte noch scherzhaft zu Uwe gesagt „wenn man bis jetzt nicht positiv war, ist man es hiernach bestimmt…“. Die Abwicklung war aber super freundlich, relativ schnell und im Vergleich zu deutschen Preisen auch günstig (ca. 50%). Danach war noch einmal Waschsalon im Nachbarort angesagt und dann warten auf das Testergebnis wieder im Parco Naturale. Um 17.00 standen wir wieder vor dem Labor und haben unsere negativen Bescheinigungen abgeholt ??. Damit steht der Einreise nach Griechenland nichts mehr im Wege. Morgen Abend geht es auf die Fähre, die wir Sonntag Mittag in Patras wieder verlassen werden. Die Quarantänepflicht ist mittlerweile aufgehoben, es erwartet uns also nur der „übliche“ Lockdown. Wir freuen uns !
Moin,
…so hat Euch das vierbeinige Orakel also nach Ἑλλάς Hellás geführt, geschichtsträchtiger Boden, auf dem man ja seit kurzem die Wiege der Menscheit vermutet, Fußspuren auf Kreta, ein Kiefer (Graecopithecus freybergi) aus der Nähe von Athen…schaut also genau hin, wen Ihr im Outback unterwegs seit, Ruhm und Ehre warten auf neue Funde und wir sind gespannt auf Eure ἡ Ὀδύσσειαhē Odýsseia, möge Hermes Euch den Weg bereiten und immer eine Hand voll Gyros im Kühlschrank, dazu Retsina,Ouzo, Raki, Tsipouro und Masticha und die Opfergabe in Meteora nicht vergessen…..ich glaube das war alles,
weiterhin gesundes Reisen….
cu
Chris&Birgit
Huhu Ihr Dreie, war wieder voll dabei und bin neben Euch gelaufen – so toll alles beschrieben! Wir wünschen Euch, dass alles weiterhin nach Eurer Vorstellung verläuft.
Bleibt gesund und reist glücklich weiter. Bis zum nächsten Mal!!!
LG Ingeborg und Helmut
ich habe so gelacht „Albanien“ 🙂 Weiter gute Fahrt !!!! und viele liebe Grüße, auch von Thomas
Ist ja wie immer sehr informativ und umfassend beschrieben. Wenn ich eine Bewertung, durch einfaches Tippen abgeben will, aber eine Zahl erscheint, die nicht meiner Beurteilung entspricht, kann ich nur sagen, SORRY ! MEIN ALTER, LAHMER VERTEILERFINGER ist Schuld !,Gruß u. Toi, toi