Nach zwei Nächten am Elia Beach machten wir uns auf den Weg Richtung Süden. Das erste Ziel war ein Elektrogeschäft, das auch Matratzentopper verkauft… ?. V.a. mir sind unsere Betten zu hart, es musste dringend Abhilfe her! Das Geschäft mit dem sonderbaren Sortiment war super. Die Topper sind bestellt und haben nur eine Woche Lieferzeit. Wir haben den Handmixer bekommen, den Uwe für die Kuchenproduktion braucht und als Goodie gab es noch eine kleine Nespresso – der Bäcker und Koch hat seinen Espresso nach dem Essen vermisst ?. 

Der angesteuerte Stellplatz an der Küste etwas weiter südlich war schön, aber leider mit Ingo nicht machbar. Ein Rasenstück direkt neben einer kleinen Kirche gelegen, die Stromleitungen hingen aber so tief, dass wir keine Chance hatten darunter durchzufahren. Nach kurzer Überlegung fuhren wir dahin zurück, wo wir hergekommen sind, zumal wir ja bis zur Lieferung der Prinzessinnen-Matratzenauflagen sowieso in der Nähe bleiben müssen. 

Lui hat sich gefreut, ihm hat der viele Freilauf hier gefallen-ganz viel Wiese, Sand sowie Stöckchen, die man jagen kann und kaum Menschen in unmittelbarer Nähe…

Auf Grund der Wettervorhersage (Sturm und Gewitter) wollten wir die folgende Nacht nicht unbedingt an der Küste verbringen und machten uns auf den Weg in die Berge mit den Neda Wasserfällen als Ziel. Leider sind wir an einem griechischen Bergdorf gescheitert… Gestern hatte Uwe sich noch gefragt, wann wir das erste Mal in irgendeinem Dorf hängen bleiben und nicht vor oder zurück können, den Verkehr lahm legen und einen mittleren Aufruhr verursachen. Heute war es soweit ?. Das Örtchen Figaleia ca. 6 Km vor unserem Ziel hatte alles, was zum steckenbleiben nötig ist. Stromkabel über der Straße, Balkone, Bäume, Fensterläden, parkende Autos und Häuserecken. Ungefähr 200 m nach diesen noch zu umfahrenden Hindernissen haben uns die nun etwas nervösen Anwohner deutlich zu verstehen gegeben, dass es noch sehr viel enger wird und wir nicht weiter kommen. Uwe musste das Ganze also wieder rückwärts zurück, hat das aber phantastisch hinbekommen-ohne einen Kratzer an Ingo oder irgendwelcher Schäden am Dorf. Respekt !! Fotos gibt es hiervon leider nicht. Während Uwe mit eingeklappten Außenspiegeln jeweils 1 cm rechts am Fensterladen und links am Dach durchrangierte, das Vorderrad haarscharf an einer Treppe vorbei, war ich mit Einweisen beschäftigt-keine Zeit zum fotografieren. Die Fahrer der drei wartenden Autos hinter uns waren aber entspannt ?. 

Mittlerweile war es Nachmittag geworden und wir haben die Wasserfälle erstmal von der Liste unserer Ziele gestrichen. Vielleicht finden wir noch eine andere Route, zunächst ging es zurück zum Elia Beach. Dann eben doch das miese Wetter am Strand…

Die Wettervorhersage wurde nicht besser, im Gegenteil. Wir beschlossen vor Sturm, Gewitter und Starkregen an die Ostküste zu flüchten. Unser Weg führte quer durch den Peleponnes in die Nähe des ca. 150 Km entfernten Astros. Wir fanden einen netten Stellplatz am Cherosini Beach, wo wir zwar auch windige, aber sonst ruhige zwei Nächte verbrachten. Abgesehen vom gelegentlichen Heulen der hier ansässigen Goldschakale, die wir beim späten Spaziergang mit Lui auch zu Gesicht bekamen. 

Das nächste Ziel war „Semeli Camping“ in Leonidio, noch ein Stück weiter südlich. Die Strecke führte kurvenreich immer an der Steilküste entlang mit tollen Blicken auf kleine Häfen, Buchten und die steinige Küste.

Die beiden Tage auf dem Campingplatz nutzten wir bei sonnigen 19° mal wieder zum Wäsche waschen und Service an Ingo. Ein schöner Platz mit super entspannten und hilfsbereiten Betreibern – die Reparatur einer (durch einen Laternenmast…?) verbogenen Metallplatte an Ingos Heckträger wurde in kürzester Zeit organisiert und hervorragend ausgeführt ! 

Ein kleines Fischrestaurant am naheliegenden Hafen kochte für uns phantastische Kalamari to go, insgesamt ein rundum gelungener Aufenthalt. Trotz der fast schon obligatorischen Anfahrt mit einer superengen Ortsdurchfahrt, bzw. kleinstteiliger Feldwege auf dem Rückweg…

Nach zwei Nächten machten wir uns auf den Rückweg an die Westküste, diesmal ein Stück über die Autobahn. Mit € 8,00 Maut für ca. 40 Km wahrlich kein Schnäppchen, aber sehr viel schneller und deutlich entspannter als die kleinen Sträßchen durch die Berge. 

Wir verbrachten nochmal eine Nacht am Elia Beach, holten die bestellten Topper ab und waren bei Lidl, die z.Zt. deutsche Woche haben  – Leberkäse, Emmentaler und schwäbische Maultaschen ??. 

Danach fuhren wir ein Stück weiter Richtung Süden zum Romanos Beach an der Costa Navarino. Die enge Ortsdurchfahrt auf dem Weg dorthin erwähne ich schon gar nicht mehr… Mittlerweile kriegt Uwe unseren Ingo aber wirklich durch jedes noch so enge Gässchen. 

In direkter Nachbarschaft befand sich das wirklich riesige Costa Navarino Resort, eine Anlage mit 767 Zimmern in zwei Hotels, 2 Golfplätzen, diversen Pools und Restaurants etc. – momentan natürlich alles geschlossen. Angeblich die bedeutendste touristische Neuentwicklung Griechenlands in diesem Jahrhundert… Ansichtssache…

Ansonsten eine schöne Dünenlandschaft mit weißen Sandstränden und als die ortsansässigen Motocross Fahrer weg waren, total ruhig und ungestört. 

Die erste Nacht im nun prinzessingerechten Boxspringbett war phantastisch. Nach 7 Monaten endlich durchschlafen, ein Gefühl wie auf Wolke 7 ! Dank des Lockdown in Italien war eine frühere Beschaffung ja leider nicht möglich…

Eigentlich wollten wir den folgenden Tag an der Voidokiliabucht, der sog. „Ochsenmagenbucht“ verbringen, lt. Reiseführer der schönste Strand des Peleponnes. Die Anfahrt war wie immer schwierig… Bei nasskaltem Wetter ging es mal wieder über enge kurvige Straßen, das letzte Stück war gar nicht mehr fahrbar. Die Sandpiste war schlammig und sehr weich, wenn wir Ingo mit Allrad und Sperrdifferential dort durchgesteuert hätten, wäre der Weg für die dort tätigen Ranger definitiv nicht mehr passierbar gewesen, der Platz war aber sowieso nicht so toll. Ich war etwas enttäuscht von diesem als so schön angepriesenen Ort. Klein und irgendwie nicht so spektakulär wie ich mir das vorgestellt hatte. 

Wir fuhren ein Stück weiter auf eine kleine Landzunge, die zwei Lagunen voneinander trennt, unterhalb der Burg von Navarino. Nach einer Wanderung durch herrliche Natur bergauf zur einsturzgefährdeten Ruine wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt. Wir verbrachten eine ruhige Nacht an diesem geschichtsträchtigen Ort-hier fand 1827 die Seeschlacht statt in der Griechenland seine Unabhängigkeit vom osmanischen Reich erlangte. 

Der nächste Morgen begrüßte uns mit Schneeregen, Wind und 4° – das muss besser werden !

Wir werden jetzt langsam die einzelnen „Finger“ abfahren um uns irgendwann an der Ostküste Richtung Athen zu bewegen.

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Chris
Chris
3 Jahre zuvor

ha, aktuell…..
Ätna ausgebrochen, Catania im Ascheregen ….
das hat der Feuersalamander gewusst….gelle
cu
Chris

Chris
Chris
3 Jahre zuvor

Moin, ich noch mal….
für den Bäcker und Koch:

500g Vollkornmehl
500g Quark 20/40% Fett (ich nehme das 20%)
1Pck. Backpulver
1TL gehäuft Salz
150g Haselnüsse, ganze Kerne

alles zu einem glatten Teig kneten, Haselnüsse untermischen und in eine gefettete Kastenform geben.

1 Eigelb
2EL Wasser

beides verquirlen und das Brot in der Form damit einstreichen.

bei ca. 200° 60-70min backen

geht schnell und haut rein
Chris

Chris
Chris
3 Jahre zuvor

Moin, gestern schnell Euren Bericht überflogen und dann rausgegangen und 2h Schnee geschoben 🙁 , mit ewas Glück sollte es der Letzte gewesen sein…auf dem Mittelstreifen der Bürgerweide steht ein Riesenschneemann, aber heute Morgen taut es schon.Die postulierte „Schneekatastrophe“ der letzten Wochen war ein ganz normaler Winter wie in unseren Kintertagen. Selbst mein Abstecher in´s Weserbergland um Muddern mit frischem Fisch zu versorgen gestaltete sich wenig abenteuerlich. Die Bahn hat hier im Norden schon den Verkehr eingestellt noch bevor die ersten Flocken rieselten….Queckse, nassforsche Typen, nicht mehr die alte Garde…nun zu Euch, wie immer sehr kurzweilig und amüsant geschrieben und… Weiterlesen »

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