Die Fähre mussten Uwe und ich getrennt betreten/befahren. Passagiere waren in den Fahrzeugen nicht zugelassen, d.h. Uwe reihte sich in die Schlange der gefühlt 500 Lkw ein, um Ingo zu verstauen. Außer uns war nur noch ein anderes ExMo auf dem Schiff, der Rest waren gewerbliche Lkw – der Tourismus ruht… 

Ich musste mit dem etwas panischen Lui (mit Maulkorb…) zu Fuß durch das Terminal, ein ganzes Stück zwischen fahrenden LkW durch, über die scheppernde Laderampe, in den Aufzug und bis zur Kabine. 

Die Nacht war alles andere als entspannt. Alle 2 Stunden aufstehen, um Lui an die frische Luft zu bringen, immer in der Hoffnung, dass er sein getrunkenes Wasser auch wieder irgendwo ablässt. Der Arme kam mit dem schwankenden, vibrierenden Metallboden nicht klar, wie wir aber mittlerweile erfahren haben, waren wir mit diesem Problem in guter Gesellschaft (Grüße nach Lübeck ?). Morgens um 7.00 hat er uns erlöst und wir konnten noch ein bisschen schlafen. 

Nach 16 Stunden auf der Fähre und ca. 1 Stunde Stau an der Grenzabfertigung hatten wir es geschafft – etwas gerädert, aber wir waren in Griechenland ?. 

Der erste Eindruck unterschied sich nicht sonderlich von Süditalien. Auch hier viel Müll am Straßenrand, Bauruinen, streunende Hunde und halbverfallene aber trotzdem bewohnte „Häuser“.

Der erste Weg führte an die Westküste des Peleponnes auf den Campingplatz Aginara Beach. Die 7-tägige Quarantänepflicht besteht weiterhin, so dass wir hier eine Woche bleiben werden. Der Empfang im strömenden Regen (?) war herzlich, der Platz ist riesig, nett angelegt und so gut wie leer. Von den ca. 100 Stellplätzen sind 5 belegt. Davon angesehen gibt es einen schönen Strand direkt vor der Tür und beheizte Duschen !!!!!!

Unsere Woche hier war entspannt, das Wetter hätte besser sein können – es regnete ziemlich viel und v.a. war es mit windigen 10° nicht besonders warm. Die Platzbesitzerin verwöhnte uns dafür mit Eiern ihrer Hühner und mit leckerer selbstgemachter Kumquatmarmelade.

Ein Einkaufstrip ins nahe gelegene Vartholomio, diverse Strandspaziergänge und Service an Ingo bildeten die einzige Abwechslung in unserer Quarantäne. 

Morgen geht es weiter Richtung Olympia, 17°, die Sonne scheint – Peleponnes wir kommen !

Bevor wir uns in die Kultur stürzen, wollten wir noch eine Nacht am Strand in der Nähe von Olympia verbringen um dann morgens die Ausgrabungsstätten zu besichtigen. Der erste angelaufene Platz war nicht unser Ding. Zu viel Müll, zu viele Schafe mit dazugehörigen Hunden und insgesamt ein komisches Flair. 

Ca. 18 Km weiter südlich in Kato Samiko wurden wir fündig und entdeckten einen schönen Parkplatz direkt am Meer. Als die ganzen „im Auto auf‘s Meer Gucker“ weg waren kamen die ortsansässigen Auto-Poser… Irgendwann hatten aber auch die ihre Runden gedreht und wir standen ganz alleine vor einen schönen Dünenlandschaft.

Einen Strich durch die Rechnung hat uns mal wieder das Wetter gemacht. Es wurde zunehmend stürmischer und nachts v.a. nasser. Bei so einer Witterung hatten wir keine Lust auf Tempel etc. und beschlossen die beiden vorhergesagten Regentage hier in der Gegend zu überbrücken. Abgesehen davon dass nirgends rauszufinden war, ob die Ausgrabungen überhaupt geöffnet sind, die Angaben im Internet waren etwas widersprüchlich…

Am folgenden Tag machten wir uns dann doch auf den Weg nach Olympia, um uns vor Ort zu informieren. Leider haben sowohl die Ausgrabungen als auch das Museum auf unbestimmte Zeit geschlossen. Sehr schade, das hätten wir uns wirklich gerne angesehen !

Also mal wieder eine Planänderung. Südöstlich liegt die Lousios Schlucht und ein in den Fels gebautes vierstöckiges Kloster. Wir fuhren in diese Richtung mit einer Zwischenübernachtung bei Aspra Spitia neben einer kleiner Kirche. Ein unspektakulärer Stellplatz, aber für eine Nacht völlig OK, zumal das Wetter auch nicht zu langen Erkundungstouren o.ä. einlud. Die inoffizielle Müllkippe direkt hinter unserem Auto am Hang störte nicht weiter, da nicht direkt einsehbar…

Bei durchwachsenem Wetter folgte ein Fahrtag ins Landesinnere. Der Weg zum Prodromou Kloster führte über enge kurvige Straßen durch eine schöne, hügelige und herbstlich anmutende Landschaft. Das erste Mal seit langem, dass wir wieder Laubfärbung zu Gesicht bekamen. Wir hatten mal wieder „spannende“ Ortsdurchfahrten, einen Einkauf im gefühlt kleinsten und vollgestopftesten Supermarkt des Peleponnes und Wasser auffüllen an einem Brunnen im Dorf (unter den wachsamen Augen zweier Streuner).

Die Fahrt hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Unser Stellplatz lag am Ende einer Sackgasse in der Lousios Schlucht, umgeben von Wald, Hügeln, dem namensgebenden Fluss und ein paar Ausgrabungen. 

Die Wanderung zum Prodromou Kloster am folgenden Tag fand bei strahlendem Sonnenschein statt. Ein schöner Weg bergauf durch die Wälder, immer wieder mit Blick ins Tal und den Lousios Fluss. Das Kloster selbst war leider (coronabedingt…?) geschlossen, aber auch von außen sehr beeindruckend! Nach einer kurzen Begegnung mit drei Mönchen, die mit ihren Mulis vom Feuerholz holen zurück kamen, machten wir uns auf den Rückweg und genossen den restlichen Tag endlich mal wieder bei Wärme und bestem Wetter. 

Vorbei an einem riesigen Braunkohlekraftwerk bei Megalopoli, das die gesamte Talebene dominiert und sich selbst bei dichtem Nebel nicht verstecken kann, ging es zurück ans Meer.

Fast die gesamte Ostküste des Peleponnes besteht aus kilometerlangen Sandstränden. Einer der schönsten ist bestimmt der Elia-Beach, den wir für unseren ersten Hochzeitstag ansteuerten. Ein toller (v.a. sauberer…) Strand mit dahinterliegenden flachen Dünen, gefolgt von Wiesen und Bäumen. Wir standen bei Agiliani fast alleine, die paar anderen Camper waren so weit weg, dass man sich nicht ins Gehege kam.

Ein würdiger Stellplatz für diesen besonderen Tag, den wir bei bestem Wetter genossen und es uns gut gehen ließen ?. 

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Gerd Rother
Gerd Rother
3 Jahre zuvor

Hallo ihr Beiden ! Schön u wieder interessant zu lesen! Also von vorn.. Beaufsichtigung an Bord, = 2 Kinder 4 Beine, 1 KIND mit 4 Beinen, wohl gleiche Belastung u.gl. Energieeinsatz !!, ? ? schöe Bilder, UND meinen Glückwunsch zum ERSTEN !!! ? ?? !! Nur mal so, wir haben im April unseren 60. ! Werdet ihr wohl nicht schaffen ?, Aber ihr habt schöne Jahre vor Euch! ! Mit besten Vorssetzungen , geprägt auch, durch Reife u. Lebenserfahrung !! Alles Gute für euch !, Gerd aus Leo 13

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