Kalt war es auf dem Peloponnes. So hatten wir uns eine Überwinterung im Süden nicht vorgestellt. Immerhin schien aber meistens die Sonne auf die schneebedeckten Berge.

Wir verbrachten die Weihnachtstage in aller Ruhe am Strand Kazarma Eucalyptus bei Astros und hatten tatsächlich das Glück, alleine auf weiter Flur zu stehen.

Auf den ein paar hundert Meter entfernten und außer Sicht liegenden Parkplätzen rechts und links von uns „stapelten“ sich dagegen die WoMos und Vans. Z.T. standen dort 7 Camper gleichzeitig, incl. Sportgeräten in den Bäumen, Mobiliar am Strand, Wäscheleinen und um das Auto drapierten Topfpflanzen…

Unser Programm bestand v.a. aus Spaziergängen, nichts-tun, kochen und essen. Am 26.12. holten wir uns unsere schwäbische Heimat nach Griechenland – es gab Linsen mit Spätzle ??.

Da wir Silvester in den Bergen oberhalb von Nafplio verbringen wollten, entfernen wir uns nicht allzu weit und fuhren nach den Feiertagen nur ein paar Kilometer weiter. Wir fanden einen netten Stellplatz in den Hügeln über Astros, erkundeten ein bisschen die Gegend und waren scheinbar umzingelt von Ziegen. Gesehen haben wir kein einziges Tier, das Gebimmel der Glocken hörten wir aber den gesamten Nachmittag. Eigentlich wollten wir noch nach der Herde Ausschau halten, wegen dem einsetzenden Regen änderten wir aber unseren Plan und machten es uns in Ingo gemütlich.

War der nächste Vormittag noch trocken, regnete es sich am Nachmittag so richtig schön ein. Für uns bedeutete das schon wieder eine Planänderung. Den angedachten ausführlichen Stadtbummel in Nafplio mit einer Übernachtung verschoben wir auf den folgenden Tag und fuhren nochmals zum Strand Kazarma Eucalyptus, um den Dauerregen auszusitzen. Unterwegs versuchten wir noch eines der vielen Klöster in der Gegend zu besichtigen, leider war das Agia Paläopanagia (um 1300) verschlossen. In letzter Zeit haben wir einige geschlossene Klostertore gesehen, vermutlich sind die Nonnen und Mönche wegen Covid nicht besonders erpicht auf Besucher…

Bei trockenem Wetter erreichten wir am folgenden Vormittag Nafplio. Unser Plan war ein ausgedehnter Bummel über den viel gepriesenen Wochenmarkt, ein Stadtbummel bis hinauf zu den Festungen und eine Übernachtung im Hafen.

Der Wochenmarkt enttäuschte uns… Angeblich einer der schönsten und größten Märkte des Peloponnes, bestand er aus gefühlt 100 Ständen, die alle das Gleiche verkauften. Ein reiner Obst- und Gemüsemarkt, unterbrochen von ein paar Honigverkäufern, ungefähr 5 Fischständen nebeneinander und zwischen alldem Tische mit billigem Schmuck.

Auf den Spaziergang durch die Stadt und die Übernachtung verzichteten wir aus zwei Gründen. Zum einen war die Stadt unheimlich voll, zum anderen hing über der gesamten Bucht sowie der Stadt eine dichte Wolke von Industrieabgasen, die den Aufenthalt im Freien nicht besonders reizvoll machte. Ursache waren zwei Ölmühlen zur Herstellung des raffinierten Oliventresteröls. Erschreckend, was dabei an Feinstaub und Abgasen produziert wird…

Wir verließen die verqualmte Ebene, folgten einem Tipp von zwei Reisenden, die wir in Nafplio getroffen hatten und fuhren zur nahegelegenen Burg Larissa auf ca. 260 m Höhe. Die relativ große Anlage ist frei zugänglich, von der Burg stehen nur noch Reste, aber die Aussicht ist phantastisch.

Auch das nahe gelegene Kloster Moni Agion Anargironm war aber leider geschlossen.

Auf dem Parkplatz herrschte ein regelmäßiges Kommen und Gehen, nachdem aber die letzten Menschen gegen 22.30 den Aussichtspunkt verlassen hatten, war die Nacht ruhig und ungestört. Bis morgens um 7.00 wieder die ersten Autos auftauchten – in dem Kloster direkt unter uns war Gottesdienst.

Unser Weg am nächsten Morgen führte in eine weniger belebte Gegend, unser Ziel waren die Berge gegenüber der Bucht von Nafplio. Myloi als die nächste Ortschaft war ca. 15 Km entfernt. Der perfekte Ort also, um Silvester ohne Geböller zu verbringen. Den Stellplatz, etwas abseits des als Bergrennstrecke genutzten „Old Argos Tripoli Highway“, hatten wir im März gefunden und kehrten damit mal wieder an einen bekannten Ort zurück.

Bei wechselhaftem Wetter machten wir ein paar Spaziergänge, Lui ließ es sich gut gehen und wir trauten uns nicht, die Frucht des westlichen Erdbeerbaumes zu essen. Was, wenn die Google-Bildersuche falsch lag und das Zeug giftig ist ? ?

Die Nacht vor Silvester und der 31.12. waren stürmisch. Ingo heulte und schaukelte, an Schlaf war kaum zu denken und wir fühlten uns ein bisschen wie auf hoher See. Trotzdem gaben wir nicht auf, blieben auf unserem schönen Stellplatz und warteten ab, bis der böige Wind sich nachmittags legte.

Den Jahreswechsel verschliefen wir, waren dafür aber an Neujahr fit und ausgeschlafen, um bei herrlichem Wetter weiter die Umgebung zu erkunden. Verpasst hatten wir aber sowieso nichts, privates Feuerwerk findet in Griechenland nicht statt und ein öffentliches gab es auch nicht.

Nach drei Nächten verließen wir die Berge und machten einen neuen Anlauf mit der Besichtigung von Nafplio.

Euch allen wünschen wir ein tolles neues Jahr, bleibt gesund und munter und habt viel Spaß bei allem was ihr tut. Wir freuen uns auf Erlebnisse und Begegnungen ab Juni auf neuen Kontinenten und ein ereignisreiches 2022.

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Thomas Burkhardt
Thomas Burkhardt
2 Jahre zuvor

Hallo ihr 2 Abenteuer, vom Schakal Strand hoch waren wir vor Leonidio auch genau da wo ihr jetzt ward um unseren Tank an der Quelle zu füllen.
Herrlich einsam da überall.
Für unser nächstes Treffen müsst ihr Euch sputen, wir haben die Mani fast umrundet und sind jetzt gerade in Kardamyli angekommen.
Also nur noch 35 Kilometer bis Kalamata.
Herzlichst Kerstin+Tom

Gerd Rother
Gerd Rother
2 Jahre zuvor

Moin ihr Beiden! Ich mache es mir einfach und schließe mich den ganzen guten Wünschen ,die Ihr bekommen habt, einfach an !!! Ich werde Eure Spur das ganze Jahr über verfolgen, und freue mich schon auf die Berichte nach dem GROSSEN SPRUNG !! Macht’s gut ! Gerd

Jose
Jose
2 Jahre zuvor

Wir wünschen Euch beiden (dreien) ein wunderbares Jahr, viele weiter schöne Erlebnisse und Eindrücke und immer gute und sichere Fahrt. Liebe Grüße von Uta und José

Ingeborg
Ingeborg
2 Jahre zuvor

Euch ebenso ein wundervolles, gesundes und glückliches 2022. Paßt weiterhin gut auf Euch auf!
Liebe Grüße

Annette
Annette
2 Jahre zuvor

Wünsche Euch auch ein gutes, gesundes und glückliches Neues Jahr! freue mich jetzt schon auf spannende und unterhaltsame Berichte von um die Welt 🙂 so empfinde ich sie zumindest 🙂

Rössle Christoph
Rössle Christoph
2 Jahre zuvor

Hallo und ein gesundes neues Jahr!
Die Früchte der erdbeerbaumes können gefahrlos gegessen werden,schmecken aber auch nicht besonders!
Auf zu neuen Kontinenten?!wohin soll es denn gehen?
Ich wünsche euch viel Glück, viel Gesundheit und viel Erfolg im neuen Jahr
LG Christoph und Gitti

Ulrike Dzierzon
Ulrike Dzierzon
2 Jahre zuvor

Echt toller Tannenbaum ? ??, viele tolle Eindrücke weiterhin ?

Peter Moh
Peter Moh
2 Jahre zuvor

Hallo ihr beiden Weltenbummler, liebe Grüße aus Hamburg und ein frohes neues Jahr ??? bleibt gesund, Peter

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