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Italien 09/2020 – 01/2021

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Auch unsere letzte Nacht in den Bergen war extrem windig. Nach Gran Sasso dachten wir eigentlich der Sturm wäre nicht mehr zu toppen, in Aremonga gingen durch Ingos Geschaukel nachts sogar die Schubladen auf… Kein schönes Gefühl, irgendwie schon ziemlich beunruhigend,  und so waren wir froh am nächsten Morgen in Richtung Adria zu fahren. 

Das Ziel war der Campingplatz Villagio la Torre bei Petacciato, direkt am Meer. Nach einer sportlichen Zufahrt (? Uwe) über den sehr engen terrassenförmigen Platz standen wir leicht erhöht direkt am Strand. Lt. Betreiber Strom „no problemo“, allein die Kabelverbindung unsres intakten Kabels ohne große Verbraucher ließ die Sicherungen fliegen. ? Also Solarzellenenergie, ist eh umweltfreundlicher. 

Der Campingplatz in Venedig war nicht der schönste, direkt neben einem Parkplatz und ziemlich voll, lag aber super günstig und grenzte an den größten zusammenhängenden Stadtpark Europas. 500 m fußläufig zur Fähre in die Altstadt mit einer Fahrtzeit von nur 20 Minuten war die Lage für diesen Städtetrip perfekt. Lui musste im klimatisierten Ingo heute zu Haus bleiben, die Stadt wollten wir ihm nicht antun…

Endlich wieder Berge !

Unser Weg führte weiter Richtung Süden zu unserer letzten Übernachtung in Deutschland. Kurz vor der österreichischen Grenze bei Kufstein fanden wir einen wunderschönen Platz in Kiefersfelden zu Füßen des Kaisergebirges. 

Zwar war es relativ voll, das Bergpanorama und der Hödenauer See entschädigten dafür aber locker.

Uns gegenüber stand ein Paar, das seit 30 Jahren auf der ganzen Welt unterwegs ist-und das z. Zt. in einem Oldtimer Mercedes Rundhauber Bj. 1964 mit einer Wohnkabine aus Alu, gefertigt in Luftfahrtbauweise. Das Auto und die gefahrenen Routen der beiden waren sehr beeindruckend!

Es folgte ein kurzer Stop an der Raststätte Inntal – für die Maut in Österreich brauchten wir eine Go Box. Die klassische Vignette reicht bei Ingos Gewicht nicht aus, wir sind in A als LKW unterwegs…

Nach einer Einweisung und der Entgegennahme von gefühlt 3m Papier wurde das Teil an der Scheibe montiert und wir waren gerüstet um das Land zu erkunden.

Leider waren die Ziele, die wir uns in Österreich ausgesucht hatten, für uns alle gar nicht oder nur mit kilometerlangen Umwegen anfahrbar. Na, dann eben nicht! ? Kurz entschlossen durchquerten wir Österreich auf direktem Weg und fuhren ins geliebte Südtirol. Nach einer ca. 1-stündigen Vollsperrung am Brenner landeten wir schließlich in Reischach bei Bruneck. Die Gemeinde bietet einen kostenlosen Stellplatz mit Blick auf den Kronplatz und den Rammelstein (den Uwe und ich 2011 „über blockigen Fels“ bestiegen hatten ?). 

Den nächsten Stop hatte ich ausgesucht und Uwe mit der Anfahrt keinen großen Gefallen getan. Wir hatten schon die etwas harmlosere Strecke zum Unteregger Hof bei Karneid gewählt, landeten aber trotzdem auf sehr engen und kurvigen Straßen. Der Platz in 1.316 m Höhe mit freier Sicht auf den Schlerns, den Rosengarten und das Latemarmassiv entschädigte dann aber für alles !

Auch hier waren wir natürlich nicht alleine, standen aber in der 1. Reihe, von daher alles gut ?.

Das Abendessen in der Hofwirtschaft war typisch südtirolerisch und super lecker: Knödeltries aus Spinat-, Speck- und Pilzknödeln mit einer Aussicht auf die Gipfel der Dolomiten, wie wir beide sie lieben?.

Die neben dem Hof liegende Sternwarte ist dort völlig zu Recht, kaum künstliches Licht stört den Blick in den Sternenhimmel, den wir am ersten Abend auch völlig wolkenlos genießen konnten. 

Nachdem wir hier eine weitere Nacht verbracht hatten, wollten wir eigentlich nach Castelfondo auf einen einsam gelegenen Stellplatz in den Bergen. Das Problem war, dass die einzig sinnvolle Route über den Mendelpass geführt hätte, der unglücklicherweise für LKW ab 9,00 m Länge gesperrt ist. Uwe hatte Bedenken, zumal er den Pass noch aus Motorradtagen kennt.

Wir disponierten also um und fuhren weiter nach Montiggl, ca. 10 Km vor Bozen. Der erst letztes Jahr eröffnete superschöne (aber teure) Platz bietet etwas günstigere Stellplätze vor dem eigentlichen Areal an, wofür wir uns entschieden. Trotzdem konnten wir alle Einrichtungen nutzen, von Waschmaschine und Trockner, über Duschen ohne Mengenbegrenzung ?? bis zur Pizzeria und frischen Brötchen am nächsten Morgen – ein kleiner Luxus-Einschub zwischendurch, auch mal schön…

Der Plan für den nächsten Tag war eigentlich ein Stop in/bei Lana in der Nähe von Meran. Hier wollten wir uns mit einem ehemaligen Kollegen von Uwe und dessen Frau treffen, die dort gerade Urlaub machen und in einen Handyshop. Wir brauchen dringend eine italienische Datenkarte für unseren mobilen Router. 

Leider klappte beides nicht… Sämtliche Stellplätze waren voll bzw. gar nicht mehr vorhanden und wir waren schon ziemlich weit außerhalb von Lana, also auch nix mehr mit Handyshop…

Dafür befanden wir uns jetzt in der Nähe von Castelfondo (s.o.) und konnten über den Gampenpass dann doch noch zu unserem Wunschstellplatz gelangen. Zwar auch das nicht mit der entspanntesten Anfahrt, aber unter dem Strich gut fahrbar und v.a. extrem lohnend ! Eine top gepflegte kommunale Anlage weit außerhalb, mit Strom und Wasser an jedem Stellplatz, Dumpingstation und einer fantastischen Aussicht – und das alles für eine wirklich günstige Gebühr. V.a. waren von den 16 vorhandenen Plätzen incl. unserem nur 3 belegt ??.

Auch hier gefiel es uns so gut dass wir noch einen Tag drangehängt haben. Nachdem Uwe am Vormittag eine E-Bike Expedition zum Einkaufen nach Castelfondo (gaaanz viele Höhenmeter) unternommen hatte (2 Mal, da zunächst Maske vergessen ?), machten wir am Nachmittag einen schönen Spaziergang durch die Wälder und stießen unversehens auf ein riesiges Wasserreservoir mitten im Wald-irgendwie unwirklich…

Abends gab es das noch aus Perleberg (Brandenburg) vorhandene TK-Straußenfilet vom Grill, mit Blick über das Tal in die Berge. Ein wirklich sehr schönes Plätzchen hier !

Das Wetter wurde schlechter in den Bergen, deshalb ging es für uns weiter Richtung Süden in die Region des Valpolicella und Soave, um dann langsam weiter nach Venedig zu fahren.

Nachdem wir verbotenerweise den Ort Fondo durchquert hatten (eigentlich gesperrt für LKW-und das zu Recht…, Balkone, Dachüberstände und Hausecken en masse ?), ging es weiter über die Autobahn nach Illasi. Nach einem Intermezzo an der Mautstelle in Soava, wo der Ticketautomat kaputt war, wir keinen Beleg bekamen, die Schranke sich aber trotzdem öffnete, hielten wir an und Uwe versuchte von den anwesenden Angestellten auf der anderen Seite Hilfe zu bekommen. Leider hatten die Herren keine Lust auf Gespräche. Die Mautspuren zu überqueren, um auf die andere Seite in das Büro zu kommen, war auch keine gute Idee, wir fuhren also weiter und freuten uns schon auf die Diskussion bei der Abfahrt von der Autobahn… Die Klärung des Problems ging dann aber erstaunlich schnell, wir bezahlten den normalen Preis und hatten uns ganz umsonst aufgeregt ? . Entspannt bleiben ist doch die bessere Idee!

In Illasi standen wir wieder auf einem kommunalen Platz, diesmal mit nicht ganz so schöner Aussicht, aber ruhig am Ortsrand gelegenen, neben Olivenbäumen und mit Blick über die Weinberge. 

Die nächsten beiden Tage verbrachten wir auf dem sehr schönen Weingut Pegoraro in Barbarano Mossano. Direkt nach der Ankunft gab es erst mal eine lehrreiche Weinprobe, bei der wir natürlich auch eingekauft haben. U.a. einen Weißwein aus der Tai-Traube, die unter diesem Namen ausschließlich im Veneto angebaut wird und von der wir noch nie etwas gehört hatten. Insgesamt wurden es 12 Flaschen mit 4 unterschiedlichen Weinen, die Versorgung für die nächste Zeit ist also erst mal gesichert ?.

Nach den etwas kühleren Tagen in den Bergen haben wir jetzt wieder Sommer mit um die 30° und verbrachten deshalb den Nachmittag vorwiegend sitzend im Schatten, wurden von der sehr netten Familie mit „Salumi, Prosciutto e Formaggio“ versorgt und ließen es uns gut gehen. 

Am darauffolgenden immer noch sehr heißen Tag wanderten wir durch das angenehm schattige „Valle dei Mulini“ in Mossano. Ein lauschiger Weg, immer am Bach entlang und vorbei an alten Wassermühlen, die heute fast alle als Wohnhäuser genutzt werden.

Nach zwei wirklich sehr entspannten und schönen Tagen geht es jetzt weiter nach Venedig, der Campingplatz für zwei Nächte ist reserviert ?.

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