In Griechenland sind wir in 7 Wochen, 6 Tagen, 1 Stunde und 53 Minuten 3.044 Kilometer gefahren. Es waren schöne Wochen, reichte dann aber auch. Schließlich war es das dritte Mal Griechenland innerhalb relativ kurzer Zeit.
Die „Superfast II“ brachte uns in die Hauptstadt Apuliens, nach Bari.
Eigentlich sollten wir um 23.59 in Igoumenitsa ablegen, das Schiff kam aber schon mit einer Stunde Verspätung an und bis wir in unserer Kabine lagen, war es 2.00. Dazwischen lag noch u.a. die Durchquerung der gesamten Fähre, eine Rampe runter ins Unterdeck und schräg nach rechts Versetzen hinter einen Pfeiler. Und das ganze rückwärts…. Mal wieder Kompliment an den Fahrer ??.
Die Nacht war dann zwar kurz, die Überfahrt aber ruhig, Lui hat sich mal wieder heldenhaft geschlagen, wir mussten ewig warten, bis Ingo entladen werden konnte und nach insgesamt 9,5 Stunden (incl. 1 „verlorene“ Stunde Zeitumstellung) waren wir alle froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Eine Einreisekontrolle gab es nicht, am Kontrollhäuschen wurde uns von den Beamten mit den Worten „nice Camper“ freundlich zugewunken und die Schranke geöffnet. Gut dass wir 3-fach geimpft sind, einen Covid Test und die vorgeschriebene online Registrierung incl. QR Code hatten ?.
Mittags waren wir dann endlich an unserem ersten Platz in Italien angekommen. In Cala Port’Alga, südlich des Ortes Polignano a Mare fanden wir einen Parkplatz neben einer schönen terrassenförmigen Felsenküste und dem kleinen liebevoll gestalteten Fischerdorf.
Abends kam die Polizei vorbei und parkte direkt neben uns. Wir sahen uns schon zusammenpacken und einen anderen Platz suchen müssen, offensichtlich machten die Herren aber nur Pause und waren nach einer halben Stunde wieder verschwunden.
Am nächsten Morgen folgten wir den Schildern „zona Trulli“ und fuhren ins Landesinnere nach Alberobello. Zona industriale oder zona commerciale kannten wir, zona Trulli war neu ?.
In der relativ kleinen Stadt stehen hunderte sogenannte Trulli, runde weiße Steinhäuser mit kegelförmigen grauen Dächern die aussehen wie Zipfelmützen. Das Ganze wirkt wie eine Mischung aus Schlumpfhausen und hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen. Leider waren an dem Montag unseres Besuchs fast alle Geschäfte und Cafés geschlossen, dafür hing aber überall noch die Weihnachtsdeko, was es noch surrealer wirken ließ. Geschichten über die Entstehung der mörtellosen Häuser gibt es viele, z.B. sollen sich die Menschen so im 17. Jhd. die Grundsteuer gespart haben, indem sie ihre Häuser als Steinhaufen deklarierten.
Auf dem Parkplatz mitten in der Stadt wollten wir nicht die Nacht verbringen und fuhren ein paar Km weiter in das Naturschutzgebiet Bosco Selva. Zwar standen wir hier nicht alleine, aber relativ ruhig am Waldrand mit ein paar Wanderwegen. Und selbst mitten im Wald stolperten wir über ein Trullo, allerdings nicht ganz so gepflegt wie die in Alberobello.
Auf dem Weg dorthin begegneten uns Yvonne und Tobias in ihrem LKW. Wir verabredeten uns für den Abend und hatten nach Teil I der gegenseitigen Fahrzeugbesichtigung ein paar schöne und interessante Stunden zusammen. Auf Grund des miesen Wetters blieben wir noch eine Nacht länger und nutzten den verregneten Tag für administrative Dinge. Es folgte Teil II der Fahrzeugbesichtigung und ein netter gemeinsamer Nachmittag mit sehr gutem Kaffee von der Chef-Barista. ?
Den beiden wünschen wir eine gute Weiterfahrt und immer tolle Erlebnisse. War schön mit euch !
Für uns ging es weiter Richtung Norden. Da wir das riesige Castel del Monte schon Anfang Oktober 2020 besichtigt hatten, ließen wir es links liegen.
Wir fuhren ein Stück weiter und parkten Ingo hinter ein paar Büschen neben einem großen Pinienwald. Und wieder stellte sich heraus, selbst wenn es eigentlich nichts Aufregendes zu besichtigen gibt, irgendwas zu sehen gibt es immer. Mitten im Wald ein Fahrradständer (incl. dem Hinweis, dass man kein Vieh weiden lassen darf ?), eine ellenlange Mauer ohne erkennbaren Grund und ein Warnschild, das wir komischerweise „übersehen“ hatten.
Betreten des Waldes verboten. Gefahr durch herabfallende Äste und Bäume ?
Unser nächster Stop war der Camping Lido Salpi, auch hier waren wir im Herbst 2020 schon einmal. Der Platz am „Stiefelsporn“, mit Blick auf den Gargano Nationalpark und der entspannten Atmosphäre war uns in guter Erinnerung geblieben.
Das gute Wetter wollten wir nutzen und am frühen Nachmittag die Inhaltsliste fertig stellen, die wir für die Transportversicherung bei der Verschiffung benötigen. Dabei stellten wir leider / Gott sei Dank (?) fest, dass Luis Kutsche an einer Stelle verschimmelt war. Der zusammengelegte Stoff war zu dicht an der Wand und hat die Feuchtigkeit im Stauraum auf Dauer nicht vertragen. Wieder was gelernt… Bei kalten Nachttemperaturen reicht es nicht, jeden Morgen die Stauräume trocken zu legen, künftig werden wir zusätzlich mit einem Luftentfeuchter arbeiten. Einen Großteil des restlichen Tages verbrachte Uwe mit der Reinigung des Fahrradanhängers und des Stauraums. Unseren Hochzeitstag hatten wir uns anders vorgestellt… ?
Wir machten das Beste draus, verlängerten unseren Aufenthalt um einen Tag und hatten dann doch noch einen schönen Abend.
Ansonsten unternahmen wir Spaziergänge am ellenlangen und sehr sauberen Sandstrand und nutzten die Zeit für Service an Ingo.
Und weil ja irgendwas immer ist, ließ sich plötzlich unser Deckenventilator in der Dusche nicht mehr öffnen. Den Ventilator zerlegt, die gelöste Schraubhülse wieder eingesetzt und festgezogen, Getriebe angeschraubt und alles war wieder gut!
Und noch einmal beschlossen wir, um einen Tag zu verlängern, bestellten Pizza im Restaurant des Campingplatzes und machten Pläne für die weitere Reiseroute.
Wir bleiben jetzt so lange hier, bis wir einen Tag erwischen, an dem nichts zu reparieren oder zu putzen ist ?.
Tolle Berichte und sehr eindrückliche Bilder! „Verfolgen“ euch gerne in eurem Blog. Ab Sommer 2023 werden wir dann auch unterwegs sein können 🙂
Eure Fotos werden immer besser?Grosses Lob an die Fotografin, den Fotografen?
hallo ihr lieben!!!
super bilder?
da könnte man sofort losfahren, wir müssen aber noch etwas warten?
ich wünsche euch noch eine schöne zeit in „bella italia“ und freue mich auf euch?