Der Aufenthalt auf Léfkada war kurz, wir kamen mit Ingo noch nicht einmal in die Hauptstadt Léfkas, viele Straßen der Insel sind gesperrt für Fahrzeuge > 5 t oder waren zu kleinteilig für uns.

Schade, wir hätten gerne mehr von der bestimmt wunderschönen Insel gesehen, so parkten wir Ingo außerhalb der Stadt und gingen zu Fuß über den Damm nach Léfkas. Wenigstens das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Nach einem Erdbeben in der 50er Jahren wurden die beschädigten Häuserfassaden mit Holzplanken und Wellblech verkleidet und bunt angemalt. Die Stadt vermittelt dadurch ein irgendwie karibisches Flair, nur die Temperaturen mit ca. 5°C passten nicht so ganz dazu.

Für unseren nächsten Stopp orientierten wir uns wieder ins Landesinnere. Wir parkten zwischen einer geschlossenen archäologischen Stätte und dem ebenfalls geschlossenen Kloster Agios Dimitrios-Zaloggou bei Zalongo. Dass die Ausgrabungen des antiken Kassope mit dem Theater nicht zu besichtigen waren fanden wir nicht so schlimm, auf alte Steine hatten wir auch keine Lust mehr. Das Kloster hätten wir uns gerne angesehen, aber offensichtlich sind die Klöster im gesamten Land momentan für Besucher nicht zugänglich.

Am nächsten Morgen waren die Pfützen gefroren und uns zog es wieder an die unwesentlich wärmere Küste. Von wegen „überwintert in Griechenland, da ist es warm“… Sehr lustig…

Wir fanden eine sehr schöne Bucht ca. 50 Km südlich von Igoumenitsa, waren total erstaunt, dass außer uns tatsächlich niemand hier war und parkten Ingo neben einer geschlossenen Bar. Nachmittags erkundeten wir bei kaltem Bilderbuch-Wetter zu Fuß die nähere Umgebung mit den wirklich traumhaften Stränden. Griechenland wie auf der Postkarte ?.

Während das halbe Land im Schneechaos versank, hatten wir Glück mit unserem Timing. Das Wetter an der Westküste war zwar kalt, aber sonnig und v.a. trocken. Wir blieben noch einen Tag länger in unserer schönen Bucht, machten wieder ein paar Spaziergänge in der Sonne und genossen unsere letzten Tage in Griechenland.

Die folgende Nacht war kurz. Und kalt. Um 3.00 wachten wir davon auf dass es in Ingo unangenehm frisch war. Ein kurzer Blick auf das Display unserer Truma-Heizung offenbarte ein Problem, das wir vor ein paar Monaten schon einmal hatten: E507 H, übersetzt „Gaszufuhr unterbrochen“.

Völliger Quatsch, unser Tank war ausreichend gefüllt und bis wir ins Bett gingen, hatte alles problemlos funktioniert. Nach erfolgloser Abarbeitung sämtlicher Tipps im Internet gaben wir auf und verbrachten die Nacht und den nächsten Morgen frierend. Um wirklich alles auszuschließen, machten wir uns morgens auf den Weg zum Gas tanken. Bei einem kurzen Zwischenstopp vor der Gastankstelle probierten wir es mit der Heizung nochmal und siehe da, sie lief. Wie schon beim ersten Mal kann man wohl von einer Wunderheilung sprechen…

Wieder mit Wärme, heißem Wasser und damit auch guter Laune ausgerüstet, fuhren wir zurück und parkten Ingo ein paar Km südlich unseres alten Stellplatzes. Ein schöner Platz zwischen Bäumen, neben ein paar verfallenden Häuschen, oberhalb der wunderschönen „Schildkröten-Bai“ und total ruhig.

Namensgeber für die Bucht ist der vorgelagerte Felsen, der aus einem bestimmten Blickwinkel wie eine riesige Schildkröte wirkt. Auch hier blieben wir zwei ungestörte Tage und genossen bei unseren Hunderunden die wunderschönen Aussichten auf diesen sehr hübscher Küstenabschnitt.

Für unsere letzte Übernachtung vor der Fährüberfahrt nach Italien fuhren wir in die Nähe von Igoumenitsa und stellten uns etwas nördlich an einen kleinen Strandparkplatz mit Blick auf Korfu. Der Strand war schmal und voller Treibgut, die Straße relativ nah, aber irgend jemand hatte eine Sitzecke unter Olivenbäume am Strand gebaut, der Sonnenuntergang war hübsch und nachts war es ruhig.

Da wir trotz 3-fach Impfung einen Covid-Test für die Einreise nach Italien benötigten, waren wir von dort aus am Samstag Vormittag schnell bei einem zentral gelegenen Labor in Hafennähe. Wir entschieden uns für den mit € 20,00/Kopf deutlich günstigeren Schnelltest (nicht älter als 24 h), statt eines PCR-Tests (nicht älter als 48 h).

Den Tag verbringen wir in der Nähe der Stadt, am Straßenrand zwischen dem Drepano Beach und einer Lagune, mit schönem Blick in die albanischen Berge. Unser Bewegungsspielraum war mal wieder ziemlich eingeschränkt, der Strand gehört einem Rudel wilder Hunde, auf die Lui sichtlich keine Lust hatte…

Heute Abend um 21.00 müssen wir zum Einchecken am Hafen sein, die Fähre legt um 23.59 ab und planmäßig sollen wir um 9.00 in Bari anlegen. Diesmal haben wir uns für die kürzere Überfahrt entschieden, Lui und ich sind uns einig, dass lange Schifffahrten doof sind…

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Gerd Rother
Gerd Rother
2 Jahre zuvor

?? Liebe Grüße und gute Fahrt ! Gerd

Chris
Chris
2 Jahre zuvor

Moin Ihr Seefahrer, Vitamin C -Tabletten aus der Apotheke, also die, die über die Mundschleimhaut aufgenommen werden, können Wunder wirken. Mit Professor Jarisch und der Bundeswehr haben wir zu meiner Zeit im HK damit erstmals experimentiert, war wohl erfolgreich….Allerdings sollte man auf Histamin im Essen verzichten.
Zu eurem Gasproblem, könnte da ein Ventil/Regler eingefroren sein? Keine Ahnung wie weit Ihr die Leitungsführung verfolgen könnt, aber Eisbildung außen an einem Ventil/Regler wäre ja gut sichtbar.
Dann mal viel Spaß in Italien
cu
Birgit&Chris.

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