Nach den vielen Strandtagen folgte mal wieder Kultur, wir fuhren nach Olympia.

Schon im Frühjahr wollten wir die Ausgrabungen besichtigen, damals waren sie aufgrund des Lockdowns geschlossen. Diesmal hatten wir mehr Glück und schlenderten bei strahlendem Sonnenschein durch das Heiligtum des Zeus und die Geburtsstätte der olympischen Spiele. Wir waren fast alleine auf dem Gelände, betraten durch Reste des Tunnels das unspektakuläre Stadion und sahen den noch weniger spektakulären Altar der Hera, auf dem das olympische Feuer auch heute noch entzündet wird. Insgesamt eine sympathische Anlage, ein bisschen chaotisch, der „olympische Funke“ sprang bei Uwe mehr über als bei mir.

Anschließend besuchten wir das erste Mal das zu einer Ausgrabung gehörende Museum. Der Besuch hat sich gelohnt, die Fundstücke sind beeindruckend.

Im Anschluss ging es mal wieder an einen Strand. Ingo stand umzingelt von Schafherden neben einer verlassenen und verfallenen Siedlung hinter den Dünen. Leider konnten wir nicht herausfinden, was es mit den ganzen Gebäuden auf sich hat, auf jeden Fall merkwürdig. Falls also jemand weiß, was es mit diesen Häusern bei Volakas auf sich hat… ?

Unser nächster Stellplatz war unser erster in Griechenland vor fast genau einem Jahr. Der Campingplatz Aginara Beach am westlichsten Zipfel des Peloponnes war unsere Quarantäne-Station im Januar 2021. Wieder genossen wir den fast leeren Platz, die entspannte Atmosphäre und die Spaziergänge am endlos langen Strand.

Nach zwei Tagen, die wir für Service an und in Ingo nutzten, machten wir uns auf den kurzen Weg an das nord-westliche Ende des Peloponnes. Unser angedachter Stellplatz am Strand in der Nähe der Prokopos Lagune gefiel uns irgendwie nicht, auf den Platz an der Lagune hatten wir keine Lust, die Alternative etwas weiter im Norden war schon besetzt und so verließen wir kurzerhand den Peloponnes etwas früher als geplant. Wieder fuhren wir über die faszinierende Rio-Andirrio-Brücke, wie vor einem Jahr bei strahlendem Sonnenschein (s.a. unser Beitrag vom 15.04.2021) und steuerten denselben Platz wie damals an.

Wir parkten neben einem Botanischen Garten mitten im hügeligen Hinterland, umgeben von Nichts. Leider konnten wir den Park aber wieder nicht besichtigen, er ist bis zum Frühjahr geschlossen.

Trotzdem blieben wir noch einen Tag länger, wir wollten zum 4,5 Km entfernten Kloster „Moni Panagias“ wandern. Irgendwie hatten wir aber kein Glück mit den Sehenswürdigkeiten in dieser Gegend. Der gut zu gehende Weg mit tollen Aussichten über das Tal endete abrupt vor einem Felssturz. Keine Chance zu passieren und die Alternativrouten zum Kloster waren viel zu lang.

Wir disponierten um, machten eine etwas kürzere Rundwanderung ohne besondere Highlights und nutzten die gewonnene Zeit für „sinnvolle“ Dinge wie die Koordination von Arzt- und Werkstattterminen und der Erstellung einer Terminschiene für unseren Deutschlandaufenthalt. Wann müssen wir was wo erledigen ? Wann wollen wir wen wo sehen ? Und wie passt das alles zusammen ? ???

Am folgenden Vormittag fuhren wir dann doch nochmal auf den Peloponnes. Lui brauchte Futter und die nächste erreichbare Tierhandlung auf absehbare Zeit war in Patras. Diesmal nahmen wir aber die Fähre, bezahlten die Hälfte der Brückenmaut und hatten tolle Aussichten auf die „Charilaos-Trikoupis-Brücke“. Benannt ist das Bauwerk nach dem griechischen Ministerpräsidenten im Jahr 1880, der damals schon eine Verbindung über das westliche Ende des Golfs von Korinth bauen wollte.

Nach einem entspannten Nachmittag und einer ruhigen Nacht verließen wir den botanischen Garten und machten uns wieder auf den Weg an die Küste. Das Wetter wurde kälter, Nachtfrost war vorausgesagt und wir hofften auf etwas wärmere Temperaturen am Meer.

Zunächst fuhren wir aber in den Regen. Kurz vor der Insel Lefkada, in der Bucht „Ormos Palaiomylou“ fanden wir einen netten Platz neben einem kleinen Hafen und an einem langen Strand ganz für uns alleine.

Das eigentlich angepeilte westliche Ende war mit Ingo leider nicht erreichbar, ein Wasserrohr unter der Fahrbahn war gebrochen und über dieses Loch wollten wir dann doch besser nicht fahren.

Machte aber nichts, der Platz bei dem Hafen gefiel uns sowieso besser, wie wir bei einem Spaziergang in einer der wenigen Regenpausen feststellten. Einziges Manko war das 5-köpfige Hunderudel, das uns nachts um 4.00 besuchen kam, nach ein bisschen Wichtigtuerei aber auch schnell wieder verschwunden war. Wach waren wir trotzdem…

Am nächsten Morgen schien teilweise die Sonne, es waren plötzlich schneebedeckte Berge zu sehen und wir fuhren nach Lefkada.

Die Insel vor der Westküste im ionischen Meer ist über eine Schwimmbrücke mit dem Festland verbunden, die direkt in die Inselhauptstadt Léfkas führt. Den Besuch verschoben wir auf den nächsten Vormittag und stellten uns zunächst auf einen Platz am 7 Km langen Yira-Strand zwischen Lagune, Meer und leider der Straße.

Heute in einer Woche geht es mit der Fähre von Igoumenitsa nach Bari. Für die Durchquerung von Italien und Österreich werden wir uns ca. vier Wochen Zeit nehmen, so dass wir Anfang März in Deutschland ankommen.

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Chris
Chris
2 Jahre zuvor

Moin, nach Windoofs Absturz wieder im Netz mit der Frage, ob Ihr was vom Schneechaos mitbekommen habt, Athen sah echt spannend aus, nur die Nacht im Auto zu verbringen war für die Betroffenen nicht so easy wie für Euch….hier gibt es ja keinen Winter…:-(
Und Eure Frage nach den Strandruinen wird prompt von Christine und Peter geliefert, irre…
Und wie Gerd schon schrieb, bei den Bildern kommt die Schulzeit wieder hoch…
By the Way, wenn Ihr zur Verladung von Ingo einen Shuttleservice braucht…..
weiterhin viel Spaß
Birgit&Chris

Gerd Rother
Gerd Rother
2 Jahre zuvor

Immer wieder schön, von Euern Erlebnissen zu lesen ! Bei mir ist einiges aus der Schulzeit „hängen“ geblieben, das Hobby meines Lehrers wirkt bis heute nach !! LG

Christine und Peter
2 Jahre zuvor

Hallo Ihr 2 An der Stelle mit den Hausruinen waren wir schon ein paar Mal. Schicken mal einen Link auf unseren Bericht vom vorigen Winter mit, wo wir schreiben, was es mit den Häusern auf sich hat. http://dergrossewagen.eu/index.php/reisen-ab-2013/griechenland-20-21/21-reisebericht/europa-reisen/283-von-den-neda-wasserf%C3%A4llen-zur-kotichi-lagune.html Fast wären wir uns an der Gialova Lagune begegnet. Wir haben etliche Tage sehr versteckt im „Gebüsch“ am Strand gestanden. Waren zweimal an Eurem Fahrzeug, haben aber jeweils niemanden gesehen. Wir fahren übrigens morgen von Patras nach Bari. Wünschen Euch noch ein paar schöne Tage. Vielleicht fahren wir uns mal über den Weg. Für später im Jahr schöne Zeit in unserem geliebten… Weiterlesen »

Ingeborg
Ingeborg
2 Jahre zuvor

Hallo Ihr Lieben, war wieder richtig dabei, Dank der hochinteressanten Schilderungen. Habe das 5-köpfige Hunderudel auch gehört… Sehr sehr interessant alles. Danke!
Wir freuen uns, Euch wieder zu sehen und ganz dolle auch auf Lui! Liebe Grüße Ingeborg

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