Unser neues Spielzeug funktioniert ! Jetzt beginnt das Training…

Samstag, 28.01.2023

Für Leute wie uns, die nicht der Joystick Generation angehören, ist die Steuerung einer Drohne extrem gewöhnungsbedürftig. Die mit ca. 15-20 Minuten relativ kurze Flugzeit kommt erschwerend dazu. Kaum hat man vermeintlich den Dreh raus, sind die beiden Akkus alle 🤷🏻‍♀️.

Ansonsten haben wir an diesem Stellplatz mal wieder deutlich gemerkt: Wochenende ist ATV-Zeit. Eigentlich hatten wir den gesamten Tag das Brummen/Röhren der Motoren im Ohr – und weil das nicht reichte, auch noch in unseren Augen völlig sinnbefreites Geballer in unmittelbarer Nähe. Wäre der Entschluss zur Weiterfahrt nicht sowieso schon festgestanden, nach diesem Tag hätten wir ihn definitiv gefasst…

Sonntag, 29.01.2023

Wir machten uns auf den Weg zum Salton Sea, mit ein paar Erledigungsstopps in El Centro (u.a. ALDI ✌️). Der größte See Kaliforniens entstand 1905 durch einen Deichbruch, der das gesamte Gebiet überschwemmte. Jahrzehntelang war er Touristenmagnet, heute ist er eine der größten Umweltkatastrophen des Landes. Er hat keinen Abfluss, dafür aber drei mehr oder weniger saubere Zuflüsse und reichlich Düngemittelzufuhr aus der umliegenden Landwirtschaft. Durch Verdunstung schrumpft er immer mehr, er hat einen unglaublich hohen Salzgehalt und der Strand besteht aus Ablagerungen von Fischknorpeln und -knochen. Ganz hübsch ist er trotzdem, unser Stellplatz an einer ehemaligen Bootsrampe war OK und der etwas komische Geruch in der Luft störte für eine Nacht nicht weiter.

Montag, 30.01.2023

Nur ca. eine Autostunde weiter nördlich erreichten wir das südliche Ende des Joshua Tree Nationalparks. Kurz vor dem Eingang parkten wir mal wieder auf BLM Land und warteten das nicht ganz so schöne Wetter ab. Das Areal auf beiden Seiten der Zufahrtsstraße zum Park war riesig und ziemlich gut besucht. Aber wie so häufig galt auch hier: je weiter man nach hinten fährt, desto leerer wird es. Wir fanden einen schönen Platz, Lui hatte mal wieder einen endlosen Sandkasten zum spielen, das Rauschen der nahegelegenen Interstate war nicht weiter störend und das Wetter nicht so schlimm wie angekündigt – meistens war es trocken.

Dienstag, 31.01.2023

Wenn man alles richtig macht, berücksichtigt man bei der Stellplatzwahl auch die Wettervorhersage incl. Windentwicklung. Letzteres hatten wir (wie eigentlich immer…) leider versäumt, was uns eine extrem unruhige Nacht einbrachte. Ingo schaukelte im zunehmenden Sturm, die Schubladen gingen auf, Luis Trinknapf war kurz vor dem Überschwappen, die Sandbleche heulten, kurz gesagt: an Schlaf war nicht zu denken. Wir verschoben den Besuch des Nationalparks um einen Tag, drehten Ingo auf unserem Platz um 90° etwas günstiger in den immer noch wehenden Sturm und hofften auf eine bessere Nacht, um uns erholt den Joshua Trees zu widmen.

Beim Nachmittagsspaziergang wurde Lui zwar etwas geföhnt, hatte aber trotzdem seinen Spaß.

Mittwoch, 01.02.2023

Es war ein Katzensprung zum südlichen Eingang des Nationalparks. Zunächst führte die Straße ca. 25 km durch eine relativ unspektakuläre Gegend ohne einen einzigen Joshua Tree, bis wir am Cholla Cactus Garden ankamen. Zwar gab es auch dort keinen der namensgebenden Bäume (die eigentlich gar keine Bäume sind, s.u.), dafür aber einen Wald aus Kakteen.

Ein paar Kilometer weiter begannen faszinierende und riesige Gesteinsformationen und die ersten Joshua Trees tauchten auf.

Die Josua-Palmlilie oder Josuabaum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Palmlilien in der Familie der Agavengewächse. Das Artepitheton brevifolia leitet sich von den lateinischen Worten brevis „kurz“ und folius „blättrig“ ab und bedeutet „kurzblättrig“. Ihr englischer Trivialname ist „Joshua Tree“ – Danke Wikipedia 😎

Je leichter zugänglich, desto voller. Beim Skull Rock (Totenkopf Felsen) direkt neben der Straße musste man schon ein bisschen Geduld haben um ein menschenfreies Foto zu bekommen…

Anschließend wollten wir eigentlich eine landschaftlich schöne One Way-Schotterpiste durch unzählige Joshua Trees fahren.

Leider scheiterten wir nach ca. 2,5 Km in der Einbahnstraße an Ingos Höhe, bzw. einem der „Bäume“. Ohne Flurschaden keine Chance (ein paar Ranger waren in Sichtweite…), ausweichen ging nicht (direkt neben der Straße waren eingezäunte und markierte kleine Pflanzen), also rückwärts alles wieder zurück. Gott sei Dank hatten wir nur 2x „Gegenverkehr“ und beide Male waren die Fahrer sehr verständnisvoll…

Nach dieser Exkursion verließen wir den Park über den Nordausgang und suchten uns direkt außerhalb der Nationalparkgrenze einen Stellplatz auf BLM Land. Wir waren erstaunlicherweise völlig alleine, hatten einen schönen Blick ins Tal und Lui freute sich über leinenfreien Auslauf. Für ihn sehr viel angenehmer als die Campingplätze im Park, wo für ihn 30 m rechts und links der Straßen die Welt geendet hätte – natürlich an der kurzen Leine…

Nachdem der letzte „Sportschütze“ sich im Dunkeln gegen 20.30 verzogen hatte, wurde es ruhig und wir hatten eine entspannte Nacht. Für uns unglaublich, aber sogenanntes „recreational target shooting“ ist auf BLM Land erlaubt. Selbst in Kalifornien, dem Staat mit den wohl schärfsten Waffengesetzen der USA.

Donnerstag, 02.02.2023

Es folgte Tag 2 im Nationalpark, wieder mit vielen skurrilen Felsformationen, den sehr fotogenen Joshua Trees und tollen Aussichten.

Für Lui war es dann auch genug, sein Bewegungsspielraum war schon sehr eingeschränkt…

Etwas nördlich des Parks fanden wir einen Stellplatz in einem ausgetrockneten See, dem Coyote Lake. Weit verteilt standen ein paar andere Camper in der riesigen Ebene, aus Landschafts- und Sichtschutzaspekten eher eine 4-, aber wenigstens gab es drumherum ein paar Berge und für eine ungestörte Nacht war es in Ordnung.

Freitag, 03.02.2023

Für uns ging es zurück Richtung Süden zum Salton Sea. Diesmal stellten wir uns allerdings nicht an das leicht müffelnde Ufer, sondern in die Badlands etwas weiter im Landesinneren. Der Begriff „Badlands“ bezeichnet ein stark erodiertes Gelände aus Sedimentgestein und tonreichen Böden ohne nennenswerte Vegetation. Ingo parkte direkt überhalb der Canyons mit toller Aussicht bis zum See. Auch hier war natürlich ATV Revier, zum Glück aber weit weg auf der anderen Straßenseite.

Samstag, 04.02.2023

Nach einem späten Frühstück fuhren wir in den nahegelegenen Anza Borrego State Park, dem eigentlichen Grund unseres Aufenthalts in dieser Gegend. Nach kurzer Besichtigung der möglichen Stellplätze für diese Nacht beschlossen wir sehr schnell: Das geht gar nicht ! Viel zu dicht an der Straße, viel zu viele Camper und viel zu viele Wagenburgen mit ATVs dabei.

Auf dem Rückweg zurück in die Badlands zu unserem alten Platz machten wir einen 4 Meilen (6,5 Km) langen Abstecher zum Font‘s Point. Die Fahrt auf der sandigen Waschbrettpiste hat sich mehr als gelohnt, die Aussicht war atemberaubend!

Etwas weiter westlich als am Tag zuvor fanden wir einen super Platz für Ingo. Weiter weg von der Straße und den ATVs, ein ganzes Stück tiefer in die Canyons und keine direkten Nachbarn 😉👍.

Lui inspizierte sein neues Revier und wir verbrachten den restlichen Tag mal wieder mit u.a. Drohnenübungen, der Zubereitung des Essens für unseren Hochzeitstag ❤️🥰 und der wiederholten Reparatur unserer Abwasser-Hebeanlage. Irgendwie löst sich seit neuestem bei Geländefahrten gelegentlich der Sensor aus der Halterung und die Pumpe macht ihren Job nicht mehr…

Sonntag, 05.02.2023

Mal wieder Sturm…. Bei dem Wetter hatten wir keine Lust in den Park zu fahren und eine der Hauptattraktionen zu besichtigen, ca. 130 riesige in der Wüste verteilte Metallskulpturen. Solche Tage sind immer gut für Ingo, i.d.R. bekommt er dann ein bisschen Pflege.

Ansonsten genießen wir immer noch den herrlichen Stellplatz und machen uns morgen auf „Kunstsuche“ in dem mehrere Quadratkilometer umfassenden Gebiet.

Anschließend werden wir uns langsam wieder Richtung Westen bewegen, um kurz vor San Diego in den Norden abzubiegen. Die Küstenstraße am Pazifik werden wir links liegen lassen und uns ein bisschen mehr im Landesinneren bewegen. So der Plan…

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Peter Moh
Peter Moh
1 Jahr zuvor

Die Landschaft ist einzigartig, schöner Beitrag, tolle Bilder, viele Grüße aus HH

Gerd Rother
Gerd Rother
1 Jahr zuvor

Moin nach Kalifornien UND zum Hochzeitstag die besten Wünsche!!

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