Zum zweiten Mal in Schweden fuhren wir auf einen Campingplatz. Der “Tostarpsgården Camping“ hatte gleich zwei Vorteile zu bieten.

Dienstag, 30.08.2022

Zum einen hatte er ein Restaurant, zum anderen eine Waschmaschine. An Uwes Geburtstag wollten wir essen gehen und Lui gut aufgehoben in Ingo wissen. Das Restaurant entpuppte sich dann zwar mehr als Imbiss mit Tischen, die Pizzen waren aber ganz gut.

Der ganze Campingplatz war ein bisschen merkwürdig. Die Lage war ganz nett, von Wald umgeben und ca. 10 Minuten Fußweg vom “Finjasjön“ See entfernt, aber auf dem Platz sehr viele Dauercamper mit z.T. schon festen Häusern incl. Hundezaun, Fahne und Terrasse. Die Gebäude etwas in die Jahre gekommen, aber nette Betreiber und die Waschmaschine funktionierte. Unter dem Strich etwas anders, als wir es uns vorgestellt hatten, aber gut…

Mittwoch, 31.08.2022

Es folgte ein Burg- und Schlössertag. Um die Ecke des Campingplatzes liegt die Burg „Hovdala“ aus dem 16. Jhd.

Im 17. Jhd. war die Burg durch ihre damalige Grenzlage zu Dänemark hart umkämpft. Heute ist sie in Staatsbesitz und wurde 2003 für ihre Restaurierung, Schlichtheit und den außergewöhnlichen Garten ausgezeichnet.

Ca. 40 Kilometer weiter erreichten wir das Schloss “Bosjökloster“. 1080 wurde die Anlage als Benediktinerinnenkloster gegründet, kam 1536 in den Besitz der Krone und gehört seit 1908 der Adelsfamilie Bonde. Zu besichtigen ist nur ein kleiner Teil der alten Gewölbe, mit u.a. einer Ausstellung zu Hildegard von Bingen, einer Universalgelehrten des Mittelalters.

Uwe hat sich im Park an der Zip line vergnügt, bevor er in der riesigen 1000 Jahre alten Eiche verschwand…

Zum krönenden Abschluss des Tages fuhren wir zum nächsten Schloß und parkten Ingo für die Nacht standesgemäß genau gegenüber von “Trollenäs slott“. Das 1559 erbaute Schloß ist seit 1682 im Privatbesitz des Adelsgeschlechts Trolle, mit Ausnahme der aus dem 12. Jhd. stammenden Kapelle leider aber nicht zugänglich. Zur Anlage gehört ein schön und schlicht angelegter großer Park und ein leider geschlossenes Café.

Nachdem der Verkehr sich gelegt hatte, die Feierabendsportler und auf dem Parkplatz picknickenden Menschen ? wieder zu Hause waren kehrte Ruhe ein und wir hatten den Platz für uns alleine.

Donnerstag, 01.09.2022

Unser letzter Vormittag in Schweden endete mit der Aussicht auf Malmö und die Øresundbrücke. Die Fahrt über die mit 7,8 Km weltweit längste Schrägseilbrücke der Welt kostete uns umgerechnet stolze 120 € Maut und war damit die teuerste Straßenverbindung unserer gesamten Reise. Ca. 15 €/Km haben wir tatsächlich vorher noch nie bezahlt…

In Schweden sind wir in 3 Wochen, 1 Tag, 20 Stunden und 19 Minuten 1.742 Km gefahren. Ein nettes und entspanntes Land, wobei uns der dünn besiedelte und hügelige Norden besser gefiel als der platte und ziemlich volle Süden. Die Schranken und Privat-Schilder nahmen kontinuierlich zu und freies Stehen wurde schwieriger. Trotzdem hatten wir in der gesamten Zeit nur einmal Nachbarn auf unseren Übernachtungsplätzen, von den beiden Campingplatz Aufenthalten natürlich abgesehen.

Unsere Route durch Schweden

Dänemark:

Wir haben uns entschlossen Dänemark kein eigenes Kapitel zu gönnen, unser Aufenthalt wird sich wie bei unserem Start im Juni auf die Durchreise beschränken.

Nach Überquerung der Øresundbrücke und Fahrt durch den anschließenden Drogdentunnel erreichten wir Kopenhagen, verzichteten allerdings auf den Besuch. Vor fast genau vier Jahren waren wir schon einmal dort und die Erinnerung an diese tolle Stadt musste noch nicht wieder aufgefrischt werden. Unser erstes Ziel war ein Wanderparkplatz ca. 20 Km südlich von Roskilde. Seit langem mal wieder ein gut von Campern frequentierter Ort, trotzdem ganz nett, mit schönen Wanderwegen und v.a. Mirabellenbäumen am Rand. Uwe gab alles für die Ernte und kletterte in Ermangelung einer geeigneten Leiter auf den Baum ?.

Freitag, 02.09.2022

Nachdem nachts noch zwei Camper dazu gekommen waren und wir damit zu fünft auf dem Parkplatz standen, suchten wir morgens das Weite und machten uns Richtung Süden auf den Weg. Unsere Idee, auf dem Parkplatz der Barockgärten des Landsitzes Søholt zu übernachten, scheiterte leider an Ingos Größe. Ein paar Km weiter fanden wir einen ganz netten Wanderparkplatz in der Nähe des Søndersø Sees. Leider war das halbe Waldgebiet wegen brütender Seeadler gesperrt. Dass die Jungvögel spätestens Mitte Juni das Nest verlassen haben, spielte keine Rolle…

Damit endet unser kurzes Intermezzo in Dänemark. Morgen geht es mit der Fähre von Rødby nach Puttgarden und dann weiter Richtung Kiel, wo wir uns mit einer Freundin treffen werden.

Damit endet unser zwölf Wochen dauernde Skandinavientrip. Unsere Lieblingsreiseregion war es vorher nicht und ist es auch nicht geworden. Nordschweden und Finnland könnten wir uns erneut vorstellen, der Rest passt irgendwie nicht zu unserer Art zu reisen.

Noch eine Anmerkung am Schluß:

Über den

Button oben rechts (auf dem Handy unten) könnt ihr uns Schritt für Schritt und tagesaktuell verfolgen, sofern ihr bei Polarsteps registriert seid und wir eure Anfrage annehmen ?.

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Chris
Chris
1 Jahr zuvor

Moin,
um die Zeit zu überbrücken habt Ihr Euch aber tapfer geschlagen. Die Reisewelle in Norwegen in diesem Jahr, wohl der vermeintlich abflachenden Pandemie geschuldet, hat alle bisherigen Übernachtungszahlen getoppt und da waren die Wohnmobile noch nicht enthalten. Trotz alledem waren Eure Bilder und Beschreibungen mehr als lesenswert, danke dafür.
Die Spritpreise hier seit Ihr ja aus dem Norden gewohnt, dafür könnt Ihr, von wenigen Ausnahmen abgesehen, unsere Flüsse mit Eurem Mobil auch ohne Brücken überqueren…den Regen hattet Ihr ja dabei. 🙂
Liebe Grüße
Birgit&Chris

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