Seit langem standen wir mal wieder in der Natur. Alleine, nachts leise und dunkel und vor einer toller Kulisse. Der Cotopaxi meinte es gut mit uns.

Unsere Route:
Sonntag, 15.06.2025
Morgens wurden wir von zwei Rehen und dem teilweise sichtbaren Cotopaxi begrüßt, ein guter Start in den Tag !


Den halbwegs sonnigen Vormittag nutzten wir für eine Wanderung zur Laguna de Limpiopungo. Unterwegs boten sich immer wieder tolle Aussichten auf den Vulkan und die karge Landschaft. Die Lagune selbst war zwar ziemlich wasser- und vogelarm, hübsch war sie trotzdem. V.a. war sie Anziehungspunkt einer Herde Wildpferde und eines einsamen Andenfuchses. Leider mussten wir Teile des Wegs an der staubigen Straße zurücklegen, bei dem reichlich vorhandenen Sonntags-Auto-Besucherverkehr nicht ganz so schön… Das Wegenetz im Nationalpark ist aus unserer Sicht, vorsichtig ausgedrückt, noch ausbaufähig.












Am Nachmittag war wettermäßig alles dabei, von einem heftigem Hagelschauer über Regen bis zu strahlendem Sonnenschein mit Cotopaxi-Panorama hinter Ingo, wieder abgelöst durch Regen.



Unter diesen Umständen beließen wir es bei der Wanderung am Vormittag, bezahlten in der Hütte eine weitere Nacht, wärmten uns am Ofen bei einem Cocatee und bestaunten die meterlangen Leinen aus Pferdeleder und -haaren, die rund um die Hütte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in Bearbeitung waren. Um die genaue Herstellung zu verstehen war unser Spanisch leider zu schlecht.




Montag, 16.05.2025
Was für eine schöne Strecke ! Die kurvige, aber gut ausgebaute Bergstraße zur Laguna Quilotoa war schön zu fahren und die Landschaft abwechslungsreich. Wir fuhren durch eine karge und trotzdem von Landwirtschaft geprägte Gegend, die vom Tourismus meilenweit entfernt war. Auf den Weiden standen Lamas neben Kühen und Schafen, alle Menschen trugen ihre traditionelle Kleidung mit Ponchos und den typischen hohen schwarzen Hüten. Einziger Wermutstropfen waren die unfassbar vielen streunenden Hunde rechts und links der Straße, noch nirgends hatten wir das in dem Ausmaß gesehen. Die Route trägt den Namen „Dog Highway“ leider zu Recht, für uns schwer auszuhalten…












Nach 1,5 kurzweiligen Stunden erreichten wir Quilotoa, den westlichsten Vulkan in den ecuadorianischen Anden mit dem angeblich schönsten Kratersee des Landes. Wir waren gespannt, ob sich der 75 km lange Sackgassen-Abstecher gelohnt hatte oder ob wir es mal wieder mit typischer Reiseführerübertreibung zu tun hatten. Bei unserer Ankunft mussten wir zunächst den Dorfeintritt bezahlen (mit 2 $ pro Person überschaubar), bevor wir uns durch den sehr touristischen kleinen Ort Richtung „Laguna“ aufmachen konnten.




Der Anblick des Sees rechtfertigte dann tatsächlich nahezu jeden Umweg. Wir tun uns normalerweise schwer mit Adjektiven wie „atemberaubend“, „einzigartig“ o.ä., hier waren sie angebracht. Die Landschaft war so perfekt, dass sie fast unnatürlich wirkte, das Wasser änderte seine Farbe je nach Sonneneinstrahlung und man konnte sich an dem fast kreisrunden Kratersee nicht sattsehen. Den 10 km langen und ziemlich hügeligen Rundweg um die Caldera mit 3 km Durchmesser sparten wir uns allerdings, auf 3.800 m Höhe war uns das zu anstrengend…






Ingo parkte (mal wieder 😉) in guter Gesellschaft von Maka und seinen Bewohnern Brigitte und Manfred auf einem großen Parkplatz mitten im Ort. Unterschiedlichste (Anden-) Blumen und eine extrem typische Aussicht aus dem Heckfenster gab es gratis dazu 😎.






Dienstag, 17.06.2025
Die Rückfahrt war genauso hübsch wie die Hinfahrt, wieder überquerten wir die unwirtliche Passhöhe auf 4.000 m, passierten u.a. steile Felder und Weiden, Hallen im Nirgendwo, in denen wahrscheinlich einmal im Monat ein lokaler Markt stattfindet und nicht besonders vertrauenserweckende Benzin-Verkaufsstellen.





Die Panamericana Richtung Süden war bis ungefähr zur Hälfte unserer Strecke top ausgebaut, meistens 4-spurig und kaum Verkehr, damit war es dann aber leider bis kurz vor unserem Ziel vorbei. Es wurde bergig, kurvig und 1-spurig, untermotorisierte LkW schleppten sich bergauf, Überholen keine Chance, zumindest nicht mit unseren Sicherheitsansprüchen…


Wieder einmal wunderten wir uns über das Warenagebot entlang der Straße. In der Regel wird an zig Ständen hintereinander immer das Gleiche verkauft. Alle haben das gleiche Obst, die gleichen Knabbersachen oder das gleiche Eis im Angebot. Um sich von der massiven Konkurrenz abzuheben, werden Schilder oder Fahnen geschwenkt, in unserem Beispiel von mehr oder weniger bekleideten Damen, die Eis verkaufen wollten. Wäre nicht eine gewisse Warenvielfalt besser für das Geschäft ?

Wir erreichten unser Ziel, die Finca Castillo de Altura in der Nähe von Riobamba am frühen Nachmittag und wurden so herzlich empfangen, wie wir es noch selten erlebt haben. Juan Sen. und Juan Jun. betreiben mit ihren Familien eine kleine Milchfarm und bieten Reisenden die Möglichkeit, in ihrem Garten zu übernachten. Nicht nur das aufrichtige „mi casa es su casa“ stach hervor, auch der gemütliche Gemeinschaftsbereich mit Holzofen und die restliche Ausstattung waren nicht unbedingt typisch für zentral- und südamerikanische Campingplätze. Sehr hübsch und gut für 1-2 Tage Pause.




Auf dem Weg konnten wir noch einen kurzen Blick auf den Chimborazo erhaschen, einen inaktiven Vulkan und höchsten Berg Ecuadors (6.263 m), leider versteckte er sich ein bisschen in den Wolken. Wir hofften auf so viel Wetterglück wie beim Cotopaxi…

Mittwoch, 18.06.2025
Um unserem Glück ein wenig auf die Sprünge zu helfen, zogen wir um. Die beiden Juans und ihre Familien waren zwar unglaublich freundlich, nette Nachbarn hatten wir gestern auch noch bekommen (Brigitte und Manfred hatten die gleiche Stellplatzidee 😃), leider gab es von der Finca aber keine Aussicht auf den Chimborazo. Nur 15 km weiter fanden wir einen hübschen Platz am der Laguna de Colta mit Sicht auf den Vulkan-theoretisch, er war komplett in Wolken gehüllt… Ingo parkte direkt am Ufer des Sees, umgeben von diversen verlassenen Gebäuden, u.a. einer Kirche, einer Schule und einem Gemeindezentrum. Sehr seltsam… Der gesamte kleine Ort wirkte ein bisschen aufgegeben, uns sollte es recht sein, das versprach eine ruhige Nacht zu werden.








In der Nähe unseres Platzes lag die Iglesia de Balbanera, die älteste Kirche Ecuadors. Sie wurde 1534 geweiht und gilt als der erste katholische Bau, der von den Spaniern im Land errichtet wurde. Trotz ihrer nicht besonders schönen Lage direkt an der Hauptstraße ist sie heute ein wichtiger Wallfahrtsort.

Genau gegenüber auf der anderen Straßenseite reihte sich ein Imbiss mit Grill vor der Tür an den anderen. Verkauft wurde Cuy, eine nationale Delikatesse und Spezialität der Andenregion. Cuyes = Meerschweinchen werden als Nutztiere für den Verzehr gehalten und in der Regel am Spieß gegrillt, ihr Geschmack soll irgendwo zwischen Huhn und Kaninchen liegen. Für europäische Gemüter vielleicht grenzwertig, probieren wollten wir es aber schon länger und die Gelegenheit war günstig. Zur Sicherheit bestellten wir erstmal nur ein halbes, man kann ja nie wissen… Es schmeckte überraschend gut, nur satt werden kann man davon nicht, an den Viechern ist nichts dran 🫣.






Nach unserer Rückkehr tat uns der Chimborazo den Gefallen, wenigstens ein bisschen von sich zu zeigen und auch wenn der Gipfel immer von Wolken umhüllt war, ein toller Anblick !


Donnerstag. 19.06.2025
Morgens um 6.00 klingelte der Wecker – für einen Berg! Was tut man nicht alles für den höchsten Berg der Welt, zumindest wenn man vom Erdmittelpunkt aus misst. Gemessen vom Meeresspiegel ist es der Mount Everest mit 8.848 m, aber die Wahrheit liegt ja immer im Auge des Betrachters 😉. Aufgrund der Tatsache, dass die Erde keine Kugel ist, sondern an den Polen abgeflacht und am Äquator ausgebeult ist und der Chimbarazo sehr dicht am Äquator liegt, überragt er den Mount Everest um 2 km und ist damit der höchste Punkt der Erde.
Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, der Chimbarazo erstrahlte fast wolkenlos in der Morgensonne, bis es gegen 8.00 mit der Show vorbei war und er wieder in den Wolken verschwand.




Ein guter Zeitpunkt um weiterzufahren, knapp 2 Stunden später erreichten wir über die landschaftlich hübsche Panamericana das kleine Bergdorf San Pedro de Alausí. Wir quälten uns (am Markttag…) durch die teilweise steilen, vollen und engen Gassen bis zu unserem Stellplatz am Ortsrand. Die Anfahrt zum „Killa Wasi“ hatte es insgesamt mal wieder in sich (man bog besser nicht falsch ab), entschädigte dann aber durch eine hübsche Lage im Tal, eine Wiese ganz für uns alleine, einen netten Betreiber und drei freundliche Hunde.








Der Ort liegt auf 2.276 m und damit 1.000 m tiefer als unser Platz vom Vortag, deutlich spürbar an den ca. 10° C höheren Temperaturen und v.a. dem besseren Sauerstoffgehalt in der Luft, was den steilen Aufstieg in den Ort sehr viel leichter machte. Alausí ist in erster Linie bekannt als Startpunkt für die legendäre Bahnstrecke „La Nariz del Diablo“ (Teufelsnase“), die im Zickzack über eine steile Serpentinenstrecke führt und eine 765 m hohe Felswand überwindet. Die Strecke ist seit dem Konkurs von Tren Ecuador 2020 nicht mehr in Betrieb, soll aber lt. Aussagen der Regierung (irgendwann…) wieder ins Leben gerufen werden. Davon abgesehen ist das Dorf stellenweise ganz hübsch, gefühlt zu 100% von unglaublich freundlichen Indigenen bewohnt, in etwa zwei Stunden hat man aber eigentlich alles gesehen.


















Die Stadt wurde Anfang 2023 durch einen Erdrutsch schwer getroffen, drei Monate danach wurden die Bergungsarbeiten eingestellt. Bis dahin konnten die Helfer 65 Tote bergen, doch man weiß von mindestens zehn Menschen, die für immer unter der Erde verschüttet bleiben werden, der betroffene Ortsteil ist nach wie vor unter 40 Metern Erde begraben. Heute zeugt ein weißes Kreuz im Hang von der damaligen Katastrophe.



Freitag, 20.06.2025
Vom 14. bis 30. Juni fand in Alausí die wichtigste Fiesta Ecuadors statt, zumindest lautete so der Werbeslogan. Bei unserer Ankunft war davon noch nichts zu spüren, so langsam lief sich der Ort aber warm. Eine Bühne wurde aufgebaut, die Hauptstraße wurde mit reichlich Wasser gereinigt, die Kirchen waren voll. Es handelte sich um die Festividades de San Pedro (Petrus), dem Schutzpatron der Stadt. Das Programm umfasste unblutige Stierkampf- und künstlerische Aktivitäten wie Paraden und Konzerte sowie religiöse Veranstaltungen wie Messen und Prozessionen.

Lt. dem vom Touristenbüro verteilten offiziellen Hochglanz-Programmheft sollte um 17.00 die Bekanntgabe der Stipendiaten auf dem Hauptplatz des Ortes stattfinden. Was tatsächlich stattfand, war eine 1,5 stündige Parade quer durch die Stadt, bestehend aus unterschiedlichen Folkloregruppen der ortsansässigen Bildungseinrichtungen und Vereine. Umso besser ! Zusammen mit unzähligen anderen stellten wir uns an den Straßenrand und sahen uns das Spektakel an, von allen angelächelt, oft Willkommen geheißen und von der Polizei mit Handschlag begrüßt. Eine ganz tolle Atmosphäre und ein interessantes Erlebnis.






























Wir waren gespannt, was am kommenden Tag passieren würde, das Programmheft schien nicht mehr als ein grober Anhaltspunkt zu sein…
Samstag, 21.06.2025
Um 14.00 sollte lt. Programm das „Carrera de coches madera“ starten, wörtlich übersetzt „Rennen der Holzautos“, in unserem Sprachgebrauch ein Seifenkistenrennen. Die richtige Stelle zum Zuschauen zu finden war allerdings nicht so einfach. Wir waren mit unserem Gastgeber Victor unterwegs, der alle möglichen Menschen nach dem genauen Streckenverlauf befragte. Polizisten, Teilnehmer, Anwohner, Feuerwehrleute etc., keiner wusste es genau. Machte aber nichts, wir hatten Zeit. Mit einer Stunde Verspätung kamen die ersten Seifenkisten um die Ecke, an der wir schlussendlich standen. Unterwegs fanden wir zumindest ein paar hübsche Wandgemälde, u.a. das Siegerbild aus dem kürzlich stattgefundenen Kunstwettbewerb (rechts).


Für die Fahrer des Rennens gehörte eine ordentliche Portion Mut (oder Wahnsinn) dazu, die teilweise sehr steile Strecke in den selbst zusammengebauten Holzautos mit kaum vorhandenen Bremsen zu fahren. Für uns und alle anderen Zuschauer war es auf jeden Fall ein lustiges Event.






Die beiden letzten Piloten waren besonders schön, zwei Kinder in ihren Kettcars, vom Bruder angefeuert bzw. vom Vater geschoben. Die beiden Nachwuchstalente waren aber sicher nicht die komplette Bergstrecke gefahren…


Die anschließende Siegerehrung durch die Königin der Holzautos (incl. entsprechender Schärpe) lief genauso chaotisch wie eigentlich das gesamte Rennen. Nach ein paar Eindrücken aus dem Fahrerlager machten wir uns auf den Rückweg zu Ingo, wir mussten uns ausruhen für das Abendprogramm.










Die Krönung der neuen Königin von Alausí stand an, Pamela würde von Camilla abgelöst werden. Dieses Ereignis konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen ! Die übliche Stunde Verzögerung nutzten wir für einen kleinen Snack und ein Bier in einem der diversen kleinen Lokale. Für einmal Pinchos mit Chorizo (bestehend aus 2 Würsten, Pommes, Salat und drei Dips) und einen Liter Bier bezahlten wir gerade einmal 7,50 $, paradiesische Gastronomiepreise ! Zurück am Ort des Geschehens mussten wir natürlich noch etwas warten, bis die Show begann. Vorwiegend ältere Herrschaften saßen auf Plastikstühlen vor der Bühne, die Presse war da, die obligatorische Drohne kreiste über unseren Köpfen, wichtige Herren hielten Reden, ein Wahnsinns Brimborium. Es folgten rührende Ansprachen der beiden Damen mit ganz viel Amor, Paz, Corazon, Alausí und Ecuador, Feuerwerk, ein paar Tränchen, ganz viel Lächeln und dann hatte Alausí seine neue Königin. Herzlichen Glückwunsch!




Leider nur schlechte Handyfotos 🫣.
Sonntag, 22.06.2025
Wir verabschiedeten uns von dem schön gelegenen „Killa Wasi“ („Haus des Mondes“ auf Quetchua, der meist gesprochenen indigenen Sprache in den Amerikas) mit den beiden Ziegen und dem Schwein und steuerten mal wieder ein bisschen Kultur an.



Auf dem Weg dorthin musste der arme Ingo sich allerdings ziemlich quälen, unzählige Höhenmeter rauf, runter, rauf, runter etc. Die Landschaft entschädigte aber für alles, u.a. passierten wir die „Nariz del Diablo“ (s.o.), den theoretischen Wendepunkt des Zuges aus Alausí-wenn er denn fahren würde. Teilweise hatten wir das Gefühl uns im Voralpenland zu bewegen, dann wieder blickten wir in tiefe Schluchten, die Anden sind wirklich extrem abwechslungsreich und gefallen uns insgesamt ausgesprochen gut.





Die „ganz normalen“ Straßenszenen unterwegs waren mindestens genauso kurzweilig wie die Natur, auffallend war die Tatsache, dass die Menschen überall extrem klein gewachsen waren, v.a. die Frauen waren teilweise wirklich winzig.






Unseren Zielort Ingapirca erreichten wir am frühen Nachmittag, der Plan war, sich die bedeutendste archäologische Stätte Ecuadors anzuschauen und dann auf dem Parkplatz der Ruinen zu übernachten. Leider wurden wir am Ortseingang gestoppt, Weiterfahrt nicht möglich wegen Fiesta. Momentan schien jedes Dorf irgend etwas zu feiern. Wir machten uns zu Fuß auf den Weg zur Party, die sowohl auf der Zufahrtsstraße als auch v.a. auf „unserem“ Parkplatz stattfand. Alles war voller Stände und Menschen, auf dem Parkplatz war eine Bühne aufgebaut, vor der Tanzvorstellungen stattfanden, alles nicht optimal für unsere Übernachtungspläne.




















Im Ticketbüro für die Ausgrabung gab man uns die Erlaubnis, ab 18.00 auf den Parkplatz zu fahren, dann sei die Fiesta vorbei, der Abbau erledigt und übernachten sei natürlich überhaupt kein Problem. Schwer vorstellbar bei dem Gewusel, aber so war es dann tatsächlich.
Zwischendurch besichtigten wir die Ruinas de Ingapirca (Inkapirka, Quetchua: „Inkamauer“), die bedeutendste Inka Fundstätte des Landes. Der genaue Zweck der Anlage aus dem 15. Jhd. ist noch immer nicht entschlüsselt, inzwischen ist jedoch deutlich geworden, dass es sich nicht nur um eine Festung, sondern auch um eine Kultstätte der Cañari handelte, die später auch von den Inka genutzt und ausgebaut wurde. Die Bauweise des fugenlosen Zusammenfügens großer behauener Steinblöcke ähnelt den in Cuzco (Peru) erhaltenen Inkaruinen. Nach gängiger Deutung umfasst der Komplex unter anderem einen Sonnentempel, ein Observatorium zur Beobachtung von Sonne und Mond, Lagerräume, rituelle Bäder, Grabstätten, Straßen und Plätze. Soweit Wikipedia.
Ob man das Ganze unbedingt gesehen haben muss, sei dahingestellt, die Ruinen im Nebel und die auf dem Gelände lebenden Lamas gaben aber zumindest eine schöne Kulisse ab. Für das außerhalb des Geländes liegende Inka-Gesicht im Fels fehlte uns auf jeden Fall das letzte Quentchen Phantasie…






Montag, 23.06.2025
Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht, wenn man von den auspufflosen Mopeds morgens um 5.30 absieht, machten wir uns auf den Weg nach Cuenca. Die Besichtigung einer der angeblich schönsten Städte Ecuadors musste allerdings noch ein wenig warten, Ingo brauchte ein bisschen Service. Wir hatten vor längerer Zeit einen Termin bei MAN Neotruck für den 24.06. vereinbart, incl. Wäsche des Fahrgestells am Vortag. Als wir zur abgemachten Uhrzeit ankamen, wusste weder der Security Mensch am Eingang etwas von unserem Erscheinen noch irgend jemand irgendwas bzgl. Wäsche. Ein bisschen beratschlagen und einen Anruf später wurden wir dann mit Safety Car vorneweg durch Cuenca zu einer LKW „Waschanlage“ geleitet. Ein Mitarbeiter beschäftigte sich geschlagene 45 Minuten mit Ingos Fahrgestell, wir schafften es knapp vor Feierabend zurück zu MAN.

Netterweise dürfen wir auf dem Gelände übernachten, morgen um 8.30 sollen die Arbeiten starten. Wir sind gespannt und seelisch auf die ein oder andere Verzögerung, vergessene Abmachungen und ein bisschen Chaos eingestellt. Tranquillo 🤘. Auf jeden Fall schlafen wir gut bewacht, das gesamte Areal ist meterhoch eingezäunt und direkt unter uns ist die Hütte des Security Mitarbeiters, überfallen werden wir hier sicher nicht 😉.

Noch sind wir guter Dinge, dass wir morgen vom Hof rollen, einen Campingplatz am Rande des historischen Zentrums ansteuern und für ein paar Tage in Ruhe die Stadt besichtigen können.
Nachtrag: Der Ablauf in der Werkstatt war super ! „Unser“ Mechaniker Maurizio und Vincente, der After Sales Koordinator für Ecuador, haben unsere bisherigen schlechten Erfahrungen in Zentralamerika (bis auf Hermosillo, Mexiko) mehr als wett gemacht. Unsere Zweifel waren komplett unbegründet. Es wurde gründlich und sehr sauber gearbeitet, alle waren nett und motiviert, von uns ganz klar 👍!






Sehr schoen zu lesen und tolle Bilder. Weiterhin gute Reise