Mit dem Playa Paraiso bei San Felipe hatten wir ein nettes Plätzchen für ein paar Tage gefunden.

Donnerstag, 12.01. – Montag, 16.01.2023

Vom Pfeifen des Windes abgesehen war es himmlisch ruhig, die ortsansässigen Hunderudel blieben in ihren Revieren und bellten so gut wie gar nicht.

Wir parkten Ingo um, stellten uns ca. 200 m weiter ins Landesinnere in eine geschütztere und nicht so einsehbare Ecke und legten wieder ein paar typische Strandurlaubstage ein.

Damit uns nicht zu langweilig wurde, versuchten wir uns an der Reparatur des Außenspiegels. Unser gekauftes „Bastelset“ war nicht so schlecht, das Ergebnis nicht optimal, aber deutlich besser als vorher. Die nächste LKW Werkstatt mit Ersatzteilverkauf ist in Ensenada, da werden wir dann wohl auf dem Rückweg in die USA mal vorbei schauen…

Lui beschäftigte sich mit der ortsansässigen Fauna und ging auf Hasenjagd. Der Ausflug endete zum Glück relativ schnell und v.a. ergebnislos. Von Kletten übersät humpelte unser Held zurück, hatte aber die Fotomotive erfolgreich verjagt.

Gerne hätten wir ein Bild des „Jackrabbit“ (= der Hase mit den Eselohren) gehabt, die Viecher sind mit ihren riesigen Ohren wirklich niedlich.

So ähnlich haben sie aber ausgesehen 😉:

Den Sonntag Nachmittag verbrachten wir zusammen mit einer Familie aus Spanien erfolglos damit, den im Tiefsand festgefahrenen Van eines kanadischen Paares freizuschaufeln. Die Dämmerung nahm zu und so wurden die weiteren Bergungsversuche auf den nächsten Morgen bei Tageslicht verlegt. Letztlich kam die Rettung in Form eines kleinen 4×4 LKW eines kanadischen Paares, der den Van an unsere Bergeschlingen nahm und aus dem Sand befreite. Glück gehabt ! Ohne Abschlepphilfe wäre das eine extrem zeitaufwändige Aktion geworden und Ingo war für den Tiefsand-Weg leider zu schwer, um als „Traktor“ zu dienen.
Wir beschlossen, nach einer Einkaufsfahrt nach San Felipe noch eine Nacht zu bleiben und fuhren erst am Montag weiter Richtung Ensenada.

Montag, 16.01.2023

Mal wieder eine Fahrt im Regen. Der nördliche Teil der Baja ist wettertechnisch nicht so unsere Gegend… Wobei wir wohl noch Glück hatten, die Niederschläge müssen in den letzten Tagen heftig gewesen sein, die Felder und Gräben standen unter Wasser und bei einem Stop zum Wasser tanken standen wir im aufgeweichten Schlamm.

Unser eigentlich angepeilter Stellplatz war wegen der aufgeweichten Zufahrtspiste nicht erreichbar und wir mussten mangels Alternativen nochmal ca. 120 Km weiterfahren bis Ensenada. Nachdem wir wieder an ungefähr 50 Stopschildern gehalten hatten und ein paar Haken schlagen mussten, weil die gesamte Uferstraße unter Wasser stand und gesperrt war, durften wir nach einem längeren Umweg wegen einer Baustelle leider feststellen, dass unser ausgesuchter Campingplatz wegen der Regenfälle geschlossen hat. Mittlerweile ziemlich genervt erreichten wir im Dunkeln den El Valle RV Park im Weinanbaugebiet Valle de Guadelupe. Die Zufahrt hatte es in sich, von Wasserdurchfahrt bis weggebrochene Straße war alles dabei, Luis empfing uns aber sehr herzlich auf seinem Platz und wir waren froh, noch etwas für die Nacht gefunden zu haben. Frei stehen ist in dieser Gegend so gut wie unmöglich, alles ist privat, zugemüllt oder direkt an der Hauptstraße.

Dienstag, 17.01.2023

Das Ziel für den Tag war die Besorgung eines neuen Außenspiegels. Der notdürftige kleine Panoramaspiegel ist OK, die Folie auf dem eigentlichen Rückspiegel verzerrt aber viel zu sehr um wirklich gut zu funktionieren.

Wir steuerten „Baja Diesel“ an, einen LKW Zubehörhandel mit sehr nettem und hilfsbereiten Personal. Die Jungs organisierten aus der Hauptfiliale (irgendwo anders in der Stadt…) einen Spiegel für uns, holten ihn ab und stellten dann leider fest, dass er nicht passte. Die Alternativgeschäfte waren entweder nicht erreichbar, existierten nicht oder hatten auch nichts passendes. Wir kehrten unverrichteter Dinge wieder zurück ins Valle de Guadelupe, stellten uns wieder auf unseren alten Stellplatz und nutzten das Wifi und den restlichen verregneten Nachmittag für organisatorische Dinge. U.a. beschäftigten wir uns mit so spannenden Dingen wie dem Abschluss der Autoversicherung für USA/Kanada, die Bestellung einer Ersatzdrohne für unser vorhandenes und orientierungsloses Spielzeug, dessen Rückgabe und den Kontakt zu Garmin wegen unserem sich auflösenden Navi…

Mittwoch, 18.01.2023

Nach ca. 100 Km erreichten wir die Grenze in Tecate und verließen Mexiko nach knapp vier Wochen wieder. Die Baja California war irgendwie nicht so unser Ding. Für unseren Geschmack zu viele Strände, sonst aber nicht viel. Zwar sind wir nur bis zur Hälfte gekommen, haben aber nicht das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben, außer vielleicht den Walen – aber für die waren wir sowieso zu früh dran.

Unsere letzte Aktion in Mexiko war die Bezahlung eines korrupten „Polizisten“ (wenn man den Menschen in Uniform so nennen kann…), der 200 US $ haben wollte, weil wir durch eine für LKW gesperrte Straße gefahren waren. Ewige Diskussionen und hinter ihm herfahren zur US Grenze (wo wir eigentlich hin wollten) endeten mit der Bezahlung von umgerechnet 80 $ in einer Nebenstraße – natürlich ohne Beleg. Das Geld verschwand in Taschenspielermanier im Handschuh und wir waren „entlassen“. Mexiko macht uns den Abschied extrem leicht !

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