Abschiede sind immer doof, vielleicht noch mehr, wenn man so lebt wie wir. Liebe Freunde und Familie sind eigentlich immer weit weg und wenn man sie unterwegs trifft, fällt der Abschied doppelt schwer. 

Montag, 02.01.2023

Das Wiedersehen mit Tanja und Gunnar nach über einem Jahr, die kurze Zeit des gemeinsamen Reisens und ein wunderschöner gemeinsamer Jahreswechsel haben uns gut getan und wir verabschiedeten uns schweren Herzens in unterschiedliche Richtungen. Wir freuen uns auf unser nächstes Treffen irgendwann und irgendwo auf der Welt !

Vier Tage lang konnten wir in der Laguna Ojo de Liebre diverse Vogelarten beobachten und waren hautnah an den Koyoten – leider immer nur dann, wenn die Kamera nicht dabei war… Lui fand seine entfernten Verwandten aber gar nicht witzig, zumal die in dieser Gegend nahezu jede Scheu vor den Menschen verloren haben und durfte nicht mehr von der Leine 🙁. 

Dienstag, 03.01.2022

Auf ungefähr der Hälfte der ca. 1.700 Km langen Baja California machten wir kehrt und traten gaaaaanz langsam den Rückweg an. Ab jetzt steht knapp vier Wochen lang Urlaub auf dem Programm. Weniger Fahrtage, keine Besichtigungen von irgendwas, nur Erholung und ein bisschen Service an Ingo. 

Zunächst mussten wir aber in Guerrero Negro nochmal Vorräte und Wasser auffüllen, Wäsche waschen und wollten endlich Ingo ein wenig Wellness angedeihen lassen. Letzteres hat leider nicht geklappt, die Waschanlage war nicht für Ingos Dimensionen ausgelegt.

Wir griffen auf bewährtes zurück und fuhren wieder zu den etwas nördlich der Stadt gelegenen Sanddünen, parkten Ingo, ließen endlich Lui mal wieder von der Leine und verbrachten einen entspannten Nachmittag und eine ruhige Nacht.

Mittwoch, 04.01.2023

Eigentlich wollten wir nur nochmal kurz zurück in die Stadt, um eine Trittleiter zu kaufen, unsere alte hatte nach über 2 Jahren den Geist aufgegeben. Geendet hat das Ganze nach dem Besuch von 3 „Baumärkten“ auf der Polizeistation der Polizia Municipal. Wir waren gerade im 3. Laden fündig geworden, als draußen die Polizei stoppte. Angeblich hatten wir verkehrsbehindernd geparkt, wir mussten mit auf die Wache und dann begannen die Verhandlungen. Am Ende war es mit 1.400 MXN bar auf die Hand (ca. 70 €) das teuerste Ticket für falsches Parken aller Zeiten, eine Quittung gab es natürlich nicht… 🤐, wir fuhren etwas genervt zurück, kauften die Leiter und stellten uns wieder in die Sanddünen.

Die geplante Weiterfahrt verschoben wir auf den nächsten Tag und „jagten“ Lui noch ein bisschen die Dünen rauf und runter, getreu dem Motto „wie spiele ich den Hund müde“ 😉.

Donnerstag, 05.01.2023

Zur falschen Zeit am falschen Ort. Wären wir etwas früher oder später losgefahren oder hätten irgendwo angehalten, wären unsere linken Außenspiegel vermutlich noch heil…

So kam uns im Nirgendwo ein Bus auf der engen MEX 1 entgegen, etwas zu weit auf unserer Seite, wir hatten keine Chance auszuweichen und das war es dann mit den Rückspiegeln… Gott sei Dank ist die Seitenscheibe ganz geblieben und auch sonst ist nichts passiert. Mal sehen, was uns für eine Lösung einfällt, MAN ist weit, aber der nächste Schrottplatz o.ä. mit Sicherheit um die Ecke…

Vorher hatten wir noch unsere erste Militärkontrolle, bei der tatsächlich jemand etwas von uns wollte. Woher ? Wohin ? Urlaub ? Kabinencheck. Dank unsere Ansage „no shoes inside“ blieb dieser allerdings kurz und beschränkte sich auf einen Blick von der Treppe aus. Niemand weiß warum, wer und was kontrolliert wird, diese Posten gibt es aber in regelmäßigen Abständen und meistens wird der Verkehr Richtung Norden angehalten. 

Die restliche Strecke zu unserem ausgesuchten Stellplatz südlich von Chapala war zum Glück relativ kurz und wir erreichten den versteckt liegenden Platz in der Kaktuswüste am frühen Nachmittag. Wegen der vielen Kakteen und nicht vorhandener Wege leider nicht ganz optimal für Lui, die Kulisse war aber toll und für heute reichte es uns auch. Irgendwie haben wir in Mexiko bisher nicht so einen Lauf…

Freitag, 06.01.2023 – Montag, 09.01.2023

Über die top ausgebaute MEX 3 machten wir uns auf den Weg an die Ostküste. Die Straße war eine Wohltat nach dem was wir bisher gefahren waren und führte durch karge, aber tolle Landschaften. 

Ca. 60 Km später erreichten wir den Abzweig nach Punta Final, ein kleines Dorf am Ende der Gonzaga Bucht. Es folgten 10 Km mehr oder weniger gute, sandige Waschbrettpiste bis wir eine Schranke erreichten, 250 MXN/Tag (ca. 12 €) bezahlten und nochmals ein ganzes Stück bis zum Ort und dem danebenliegenden Strand fuhren. Für unseren Geschmack standen wir eigentlich zu nah an den Häusern, die wunderschöne Landschaft mit den fast schon kitschigen Sonnenuntergängen machte das aber wett und wir legten 3 Tage Pause ein. 

Das Dorf war eigentlich eine Feriensiedlung von Amerikanern v.a. aus Kalifornien, so gut wie unbewohnt, die Tagesgäste hielten sich in Grenzen, wir konnten unzählige (und laute…!) Pelikane beobachten, endlos am Strand spazieren gehen und einfach ein bisschen die Ruhe genießen. 

Montag, 09.01.2023 – Mittwoch, 11.01.2023

Von einem Strand zum nächsten. Wir machten einen Zwischenstopp an der „Rancho Grande“, einem Ort im Nirgendwo neben einer Landebahn (!??), der alles abdeckt: Supermarkt-Treffpunkt-Trinkwasser-Tankstelle-Wifi. Letzteres allerdings leider nicht besonders gut…

Gegen Nachmittag erreichten wir etwas südlich von San Felipe den „Residence Camping“, einen verlassenen und dem Verfall preis gegebenen Campingplatz. Unser Hang zu lost places setzte sich hier fort, auch wenn wir tatsächlich bezahlen mussten, um zwei Nächte hier zu verbringen. Mit 200 MXN/Tag aber OK, die hier überall übliche „Gringo-Tax“ fällt bei uns als Deutsche etwas niedriger aus als bei den Amerikanern…

Der 1980 eröffnete Platz war bestimmt einmal sehr schön, seit der Finanzkrise 2007 ist er aber offiziell geschlossen und verfällt. So lange man sich vom Sanitärgebäude fern hält ist aber alles gut und wer ein Faible für solche Orte hat, ist hier genau richtig.

Beim Nachmittag-Spaziergang am ellenlangen Stand konnten wir dann noch ein paar Geier beim Fressen und u.a. einen Reiher beobachten.

Auch diese Pause tat gut und die Reparatur unsere Abwasserhebeanlage am zweiten Tag war glücklicherweise schnell erledigt. Der Schwimmer hatte sich aus der Halterung gelöst, irgendwann lief das Wasser aus dem Überlaufschlauch unter das Auto und bildete eine riesige Pfütze. Gut, dass uns das im Stand aufgefallen war…

Mittwoch, 11.01.2023

Nach zwei Nächten mit sich anbellenden Hundegruppen rechts und links reichte es uns und wir fuhren weiter. Im nahe gelegenen San Felipe erstanden wir für einen extrem günstigen Preis bei „Auto Zone“ eine bunte Mischung an Auto Spiegeln, bzw. Reparaturfolie in der Hoffnung, uns daraus etwas basteln zu können. Der örtliche Schrottplatz hatte leider nichts passendes.

Nach Stopps am Supermarkt und Waschsalon erreichten wir kurze Zeit später einen ganz hübschen Platz am Meer, richteten uns ein und starteten zum Strandspaziergang. Wir kamen nicht weit, das in der Nähe wohnende 5 köpfige Hunderudel und Lui waren sich nicht besonders sympathisch, wir drehten um und bewegten uns unbehelligt ins Landesinnere. Wer will sich schon dauernd am Strand durch weichen Sand kämpfen ? 😉

Je nachdem wie laut die Nacht wird, die Erfahrung zeigt, dass Hunde ab Sonnenuntergang erst richtig loslegen…, werden wir hier ein paar Tage bleiben und uns u.a. mit der Reparatur des Außenspiegels beschäftigen.

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Tanja und Gunnar
1 Jahr zuvor

Danke schön. Ihr fehlt uns auch sehr.

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