Die Tage waren geprägt durch den Besuch einer Sprachschule, insgesamt 50 Stunden lang drückten wir die Schulbank und versuchten etwas Spanisch zu lernen – eso fue muy muy agotador !
Unsere Route:
Montag, 26.08.2024 bis Montag, 09.09.2024
In der ersten Woche bestand unser Pensum aus 4 Stunden am Vormittag, 1 Stunde Mittagspause und 2 Stunden am Nachmittag. Wir merkten schnell, dass wir damit etwas überfordert waren und verzichteten in der der zweiten Woche auf den Nachmittagsunterricht. Unsere Lehrerin Kathy gab sich alle Mühe mit uns, wir hatten zwischendurch viel Spaß und unter dem Strich haben sich die zwei Wochen auf jeden Fall gelohnt.
Mit Maximo Nivel hatten wir die richtige Schule gewählt, danke an Susanne und Klaus für den Tipp ! Die Atmosphäre war entspannt, die Leute nett und unser Schulhof war ausgesprochen hübsch. Und wann gibt es in den Pausen schon mal die Aussicht auf drei Vulkane ? Auch wenn sie sich meistens in den Wolken versteckten.
Zwischendurch blieb aber auch noch ein bisschen Zeit für Unternehmungen in und um Antigua, zumal wir für die kompletten zwei Wochen Hausaufgaben abgelehnt hatten 😉.
U.a. sehenswert ist der öffentliche Friedhof der Stadt, der durch diverse Erdbeben um 1770 fast vollständig zerstört und danach wieder aufgebaut wurde. Über dem Eingang steht die Inschrift „La vida de los muertos consiste en la memoria de los vivos“ (Das Leben der Toten besteht aus der Erinnerung der Lebenden).
Antigua ist eine volle und zumindest rund um den Plaza Mayor sehr touristische Stadt, die trotzdem einen gewissen Charme besitzt. Von den vielen kolonialzeitlichen Gebäuden abgesehen hat man den Eindruck, jedes zweite Haus ist ein Café, eine Eisdiele oder ein Restaurant, die Souvenirverkäufer sind angenehm zurückhaltend und der Verkehr ist zwar immens, aber auf Fußgänger wird extreme Rücksicht genommen.
Als wir an Uwes Geburtstag nachmittags aus der Schule kamen, hatte „unser Nachbar“ Peter den Hauptweg in unserem Park und v.a. Ingo mit fast 100 Luftballons geschmückt. Eine tolle Überraschung, vielen vielen Dank dafür 👍! Den Abend verbrachten wir alle zusammen im nahe gelegenen Biergarten und auch wenn der Rückweg Dank stundenlangem Starkregen etwas nasser ausfiel, hatten wir einen schönen Abend in sehr netter Gesellschaft.
Das erste schulfreie Wochenende nutze ich (Ute) für eine kleine Persönlichkeitsveränderung. Nach über 4 Jahren war es Zeit, zu meiner gewohnten Frisur zurückzukehren, die langen Haare hatten sich weder für mich noch für das Leben im Wohnmobil bewährt. Danke an Carrie von Twisted Scissors (handwerklich und menschlich top) und an Gudrun für die letzte Entscheidungshilfe !!!
Ca. 10 Km außerhalb von Antigua liegt die schön angelegte Valhalla Farm, auf der Macadamianüsse in Bioqualität angebaut, geerntet und weiterverarbeitet werden. Zusammen mit Gudrun und Peter verbrachten wir interessante, lehrreiche, unterhaltsame und kulinarische Stunden im Rahmen einer Führung über die Finca und dem Besuch des angegliederten Restaurants. Die Bäume tragen nach 5-7 Jahren für die Dauer von ca. 150-200 Jahren erntereife Nüsse, an einem Baum wachsen alle Entwicklungsstadien gleichzeitig, was eine ganzjährige Ernte ermöglicht. Verarbeitet werden nur die Nüsse, die von selbst auf den Boden fallen, fast alle Schritte erfolgen in Handarbeit, was den hohen Preis der „Königin der Nüsse“ erklärt, sie gehört zu den teuersten Nüssen der Welt.
Immer interessant sind die Besuche unterschiedlicher Supermärkte. In jedem Land aufs Neue benötigt man ein bisschen Zeit, bis man die Kette mit der besten Auswahl oder den besten Discounter gefunden hat. La Torre zum Beispiel hat ein fast schon europäisches Sortiment und die Präsentation der Waren ist ausgesprochen schön für das Auge. Beim Schokoladenregal freuten wir uns allerdings zu früh. Die Auswahl war top, aber umgerechnet € 5,00 für eine Tafel Lindt oder € 7,20 für eine kleine Packung Ferrero Rocher verdarben uns dann doch ein bisschen den Appetit…
Unser letzter Schultag war ein Grund zu feiern ! Wahrscheinlich auch für Kathy, obwohl sie uns dauernd versicherte, es sei völlig normal, dass wir alles mögliche immer und immer wieder vergaßen… Für unsere hart erarbeiteten Diplome fehlt uns bislang allerdings noch der richtige Platz 😉.
Den letzten Tag in Antigua nutzten wir für einen Ausflug zum Santa Domingo del Cerro. Das sehr sehenswerte 5* Hotel Santa Domingo in der Innenstadt betreibt auf einem Berg östlich der Stadt eine Dependance für Feierlichkeiten inmitten eines wunderschön angelegten Kunstgartens.
Das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle zum Cerro, auch der Park incl. aller Museen ist kostenfrei, selbst für Nicht-Hotelgäste. Ein top Service und eine tolle sowie sehr liebevoll gestaltete Anlage.
Unter dem Strich hat es uns in Antigua gut gefallen, auch wenn die Luft durch die Abgase in manchen Straßen wirklich extrem schlecht ist. Antigua ist das Ziel vieler Touristen und Sprachschüler, an den Wochenenden kommen noch die unzähligen Ausflügler aus der nahe gelegenen Hauptstadt Ciudad de Guatemala dazu. Das alles zusammen sorgt zwar manchmal für ein mittelschweres Verkehrschaos, trotzdem ist die Atmosphäre im Zentrum entspannt und angenehm.
Fast drei Wochen waren dann aber genug, Zeit weiter zu fahren.
Montag, 09.09.2024
Unser nächstes Ziel lag nur ca. 70 Km entfernt, nach 4,5 Stunden hatten wir die Finca La Escondido dann endlich erreicht. Ein ewig langer Stau und einmal falsch abgebogen in Villa Nueva kosteten Zeit und Nerven, immer wieder bestätigt sich, dass Ingo nicht unbedingt städtetauglich ist. Die letzten Km führten dann auch noch über eine enge und dicht bewachsene Holperstrasse, die Geräusche rund um Ingo taten in der Seele weh 😩. Ausgesucht hatten wir die Finca wegen ihrer Lage, man hat von dort einen tollen Blick auf vier Vulkane – theoretisch…
Als wir ankamen, sahen wir außer tief hängenden Wolken nicht viel und der Nebel wurde immer dichter. Ingo stand auf einer riesigen Wiese, umgeben von unzähligen Kühen und liebevoll gestalteten Fotomotiven in Form von z.B. überdimensionalen Stühlen, Schaukeln oder Fensterrahmen.
Die Wanderung zu den auf dem Berg gelegenen Aussichtspunkten verschoben wir auf den nächsten Tag, in der Hoffnung dann auch die Vulkane zu sehen.
Dienstag, 10.09.2024
Morgens um 6.00 konnten wir für ca. 10 Minuten tatsächlich einen Blick auf zwei der Vulkane erhaschen, bevor wieder alles im Nebel versank.
Schade, der Platz ist eigentlich wirklich schön und der Rundweg zu den diversen Aussichtspunkten nett und abwechslungsreich gemacht, es gab nur eben keine Aussicht…
Für uns geht es erst am Montag weiter, am 15.09. ist Nationalfeiertag sowohl in Guatemala als auch in El Salvador. Wenn man aus den überall stattfindenden Vorbereitungen Rückschlüsse ziehen kann, werden beide Länder am Sonntag Kopf stehen. Da in nächster Zeit keine optimalen Stellplätze für so etwas in Sicht sind, werden wir noch eine knappe Woche auf unserer Kuhwiese bleiben, die Umgebung erkunden und auf bessere Sichtverhältnisse hoffen.
Ola, queridos,
el corte de pelo de Ute, très chic!
Die Geschichten und Bilder sind mal wieder der Hammer.
Das Ingo nicht für die Stadt gebaut ist war ja wohl so gewünscht, wenn ich nicht irre… 🙂
hier herbstelt es gerade bei feuchten 15° , soweit in aller Kürze…
unsere besten Wünsche begleiten Euch
cu
Birgit(seit einigen Wochen auch mit Kurzhaarschnitt)&Chris