Mit 45 Minuten Verspätung erreichten wir das 16. Land unserer Reise.

Der Katamaran der Fjord Line zwischen Hirtshals (DK) und Kristiansand (N) hatte technische Probleme, was ich als nicht sooo besonders große Schiffsliebhaberin etwas beunruhigend fand…

Der erste Schock stellte sich aber schon am Hafen in Hirtshals angesichts der ellenlangen Autoschlange ein. Unglaublich viele Wohnmobile vor und hinter uns, die alle in den Norden wollten. Kurz vor dem Check in teilten sich aber die Massen, die meisten wollten nach Island – Glück gehabt ! ?

Wir erreichten Norwegen bei bestem Sommerwetter und steuerten knapp 30 km westlich von Kristiansand unseren ersten Stellplatz an. Ein riesiger, nicht besonders schöner Parkplatz an einem umso schöneren Wandergebiet. Sehr liebevoll gemacht und mit tollen Wanderwegen und Aussichten war das für uns ein perfekter und entspannter Einstieg in unser neues Land.

Am folgenden Tag fuhren wir zunächst noch einmal zurück nach Kristinsand zum Fährterminal. Wir wollten eine norwegische Mautbox für Ingo, die zwar nicht vorgeschrieben ist, aber sehr lohnende Rabatte bei der Straßenmaut und auf Fähren beinhaltet. Entgegen der Homepage von Autopass.no gab es das Teil nämlich leider nicht auf der Fähre. Nach einiger Recherche, einem Telefonat, einem Online Chat und einige Stunden später hatten wir das Ding dann in den Händen, montiert, aktiviert und auch für die Fähren freigeschaltet ?.

Unser eigentliches Ziel für den Tag, die Halbinsel Listas, erreichten wir nach einer 40 km langen Umleitung über kleinste Bergstrassen im Landesinneren etwas später als geplant.

Endlich angekommen, parkten wir hinter Dünen und machten einen Spaziergang am langen Sandstrand. Zwar eine sehr schöne Landschaft, aber nicht unbedingt das, was man sich unter Norwegen vorstellt…

Nach einer halbwegs ruhigen Nacht erkundeten wir bei strahlendem Sonnenschein den Rest von Listas.

Am östlichen Ende liegt Loshavn, ein malerisches Dorf mit eng bebauten Holzhäusern, das zu Zeiten des Napoleonkrieges (1807-1814) ein extrem erfolgreicher Freibeuterhafen war. Einheimische erhielten damals die Erlaubnis, vorbeifahrende englische Schiffe zu kapern.

Den Besuch des nahegelegenen und überlaufenen Südkaps sparten wir uns und fuhren stattdessen zum Listas Fyr am Westzipfel der Halbinsel. Auch ein hübscher kleiner Leuchtturm und abgesehen von ein paar Alpakas und uns waren kaum Lebewesen zu sehen.

Unseren Stellplatz für die Nacht fanden wir auf einem Parkplatz am Beginn eines Wanderweges nach “Bøensbakkene“ am “Suttevik Pollen“ ?. Zwar mal wieder straßennah, nachts aber ruhig und der Abstieg zum Fjord entschädigte für den sporadischen Verkehrslärm.

Die folgende, eigentlich wunderschöne Route entlang der Küste über die Fv44 fuhren wir leider im strömenden Regen. Die Straße führte schmal und kurvenreich entlang kleiner Seen, Fjorde und riesiger Granitformationen. Auf Grund des Wetters gibt es hiervon leider kein einziges Foto…

Unser Ziel für den Tag, einen kleinen kostenlosen Stellplatz in Hauge i Dalane, erreichten wir bei immer noch Norwegen typischem (?) Wetter. Es regnete wie aus Kübeln. Trotzdem machten wir einen kurzen Spaziergang zum nahe gelegenen „Ruggesteinen“. Europas größter beweglicher Felsbrocken wiegt ca. 75 Tonnen und lässt sich tatsächlich ohne großen Kraftaufwand bewegen. Man fühlt sich dabei ein bisschen wie Obelix ?.

Abends klarte es endlich auf und wir konnten uns trockenen Fußes und im Hellen (Sonnenuntergang momentan 22.45) noch ein bisschen bewegen. Bei einem zweistündigen Spaziergang am nächsten Morgen erkundeten wir dann ausführlich die Gegend, incl. der Blåfjell Mine, in der bis 1876 titaniumhaltiges Eisen abgebaut wurde.

Weiter über die kleine Küstenstrasse fuhren wir entlang der Westküste Richtung Stavanger.

Am Nachmittag erreichten wir in Hå (?) den „Gamle Prestegard“, einen alten Pfarrhof, der jetzt als Kunstgalerie und Café genutzt wird.

Mit schöner Sicht auf den benachbarten Leuchtturm werden wir hier hoffentlich eine ungestörte Nacht verbringen, mittlerweile stehen noch zehn weitere WoMos hier…

Morgen geht es unter dem Horgefjord Richtung Preikestolen. Eine DER Natursehenswürdigkeiten Norwegens wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

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Annette
Annette
1 Jahr zuvor

Kleiner Gedanke am Rande….die armen Isländer….aber gut für Euch 😀

Chris
Chris
1 Jahr zuvor

Moin,
es gibt kein typisches Wetter in Norge :-), und wenn es mal nicht gefällt, dann wartet man ein paar Minuten. In echt? …ab Dienstag wird es besser! Übrigens kann es auf den Bergen zu dieser Jahreszeit gerne mal Schnee geben und häufig liegen Tiere auf der Straße rum. Viel Spaß auf der Klippe am Lysebotn, und fallt nicht runter….
Liebe Grüße
Birgit&Chris

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