Nach einer etwas unruhigen Nacht bei IKEA, die naheliegende Autobahn störte unseren Schlaf ein wenig, ging es für uns weiter Richtung Süden. 

Das Ziel war ein Platz an der Steilküste bei Siracusa. Die Strecke führte entlang einer schier endlosen Strandpromenade und wurde immer enger und zugewachsener. Die letzten Meter waren wirklich sehr holprig und haben uns das erste Mal den Unterfahrschutz hochklappen lassen. Der Platz hat das aber alles wettgemacht. Im Sommer bestimmt sehr überlaufen, waren jetzt nur ein paar Spaziergänger unterwegs und abends und nachts war es himmlisch ruhig und einsam. 

Eigentlich hätten wir hier gar nicht stehen dürfen, das Ganze war Naturschutzgebiet und neben einer verfallenen Militäranlage. Die entsprechenden Schilder haben wir allerdings erst am Tag der Abfahrt entdeckt…

Nach zwei schönen Tagen legten wir nochmal einen Stop auf einem Campingplatz ein. Der „Oasi Pacaru“ in Avola war noch halb in Bau, relativ eng und nicht in idealer Lage, für unsere Zwecke und zwei Nächte aber OK. Wir nutzten die Zeit zum putzen, waschen und einkaufen. 

Wir (und v.a. Lui…)  waren aber trotzdem froh, als wir wieder in einsamere Gegenden fuhren. 

Dem Tipp anderer Reisenden folgend (Vielen Dank dafür ! ?), die wir an der Küste bei Siracusa getroffen hatten, fuhren wir ein Stück ins Landesinnere zur Felsennekropole von Pantalica. Das Unesco Weltkulturerbe umfasst mehr als 5.000 Kammergräber und liegt in einer beeindruckenden von tiefen Schluchten durchzogenen Landschaft. Direkt nach unserer Ankunft hatten wir das Glück eine Archäologin zu treffen, die uns ein bisschen über die Geschichte der aus der Bronze- und Eisenzeit stammenden Anlage erzählt hat. Unser Stellplatz war ein Traum ! Direkt über der Anaposchlucht gelegen, mit phantastischem Blick ins Tal und z.T. auf die Grabhöhlen. 

Nach einem tollen Spaziergang vorbei an den Kammern in den Felswänden und dem Anaktoron (Reste des ehemaligen Königspalastes) verbrachten wir eine ruhige Nacht vor dieser wunderschönen Kulisse. 

Den strahlenden Sonnenschein am folgenden Tag nutzten wir für eine Wanderung ins Tal. Es waren zwar nur ca. 200 Hm, gefühlt aber mindestens das dreifache.. Der Weg war z.T. steil, felsig und schwierig zu gehen. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall, wir hatten tolle Ausblicke in die Schluchten und auf die Grabkammern und eine Pause an einer idyllischen Badestelle. 

Nach zwei wirklich schönen Tagen in der Einsamkeit ging es bei Nebel und Nieselregen für eine Nacht wieder zurück in die Zivilisation. Nach einem Großeinkauf bei Siracusa steuerten wir den etwas abseits gelegenen Campeggio Rinaura an. Wir waren die einzigen Gäste auf dem riesigen, sehr gepflegten Areal mit schönem alten Baumbestand und verstreuten Lounge-Ecken (bei besserem Wetter bestimmt nett…).

Der Zufall spielte uns in Form der Tochter der Betreiberin in die Hände. Wie sich im Gespräch herausstellte, ist sie Tierärtztin und konnte Luis fällige Impfungen direkt auf dem Campingplatz erledigen. Für alle Beteiligten die stressfreieste Lösung – Glück gehabt ! ?

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir zurück nach Pantalica in den Bergen. Wir suchten uns einen neuen Übernachtungsort etwas weiter östlich. Die Wanderwege an unserem ersten Platz hatten wir abgegrast…

Ansonsten beschäftigen wir uns momentan mit der Reiseplanung für die nächste Zeit. Die für April geplante Verschiffung nach Kanada haben wir gedanklich schon nach hinten verschoben, bzw. ganz gestrichen. Eine Idee ist, im Mai/Juni direkt in die USA überzusetzen, in der Hoffnung dass dies dann wieder möglich ist… 

Für die Zeit bis dahin haben wir zwei Alternativen: Griechenland oder über Frankreich nach Spanien. Eigentlich würden wir jetzt gerne nach Griechenland reisen und auf dem Landweg langsam zurück nach Deutschland fahren. Zumal auch das Lui-Orakel sich für diese Route ausgesprochen hat ?. 

Der griechische Lockdown und v.a. die derzeit gültigen Test- und Quarantänevorschriften machen uns aber erst mal einen Strich durch die Rechnung. Es wird wohl für die nächsten Tage/Wochen noch Italien bleiben, Sizilien wollen wir aber auf jeden Fall verlassen. 

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Claus Polens
Claus Polens
2 Jahre zuvor

Hi, habt ihr das Pferd im Wasser auch entdeckt?

Gruß,
Claus

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Ingeborg
Ingeborg
3 Jahre zuvor

Auch wir haben uns wieder gefreut über Eure „Abenteuer“ zu lesen. Schön war’s auch wieder, Euch virtuell zu begleiten. Macht’s weiterhin gut!
Liebe Grüße Ingeborg und Helmut

Andi
Andi
3 Jahre zuvor

Hallo,

gerne lese ich eure Berichte und freue mich jedes mal, wenn die Nachricht in meinem Postfach landet, dass ihr was neues geschrieben habt.
Ein wenig positiver Neid kommt da schon auf ;-).

Wünsche euch drei weiterhin viel Spaß bei eurem Abenteuer

Gruß Andi

Gerd Rother
Gerd Rother
3 Jahre zuvor

Es ist immer wieder interessant, eure Beschreibungen zu lesen und so mitzuerleben ! Die Felsformationen und Steilküsten sind Weiterhin schon beeindruckend ! ??

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