Was soll man über diese Stadt schreiben… Unglaublich, laut, verrückt, anstrengend, faszinierend und und und
Zweieinhalb Tage sind viel zu kurz, v.a. wenn man zwischendurch zurück zum Auto muss, um nach Lui zu schauen, ihn an die frische Luft zu lassen und ein bisschen zu beschäftigen.
Gut, dass unser Stellplatz wirklich günstig lag. Der Liberty Harbour RV Park an der Liberty Landing Marina in Jersey City ist mit der “Path Train“ nur zwei Stationen vom World Trade Center entfernt, die Station erreicht man zu Fuß in ca. 10 Minuten. Die sehr viel schönere Verbindung mit der Fähre über den Hudson River in den Financial District gibt es leider nur werktags. Der RV Park ist weder besonders schön noch besonders günstig, aber der dichteste an Manhattan, 24 h bewacht und für New York vergleichsweise ruhig.
Samstag, 05.11.2022
Unseren ersten halben Tag verbrachten wir „Downtown“ im südlichen Teil Manhattans und ließen uns einfach ein bisschen treiben. Beeindruckend waren v.a. das neue One World Trade Center und die Gedenkstätte für den Anschlag vom 11.09.2001.
Das Wetter war unglaublich. Sommerliche 25°C, fast schon zu warm für einen Städtetrip und das Anfang November. Und bei diesen Temperaturen wurde schon mal angefangen, die Weihnachtsdeko zu montieren…
Sonntag, 06.11.2022
Geburtstag in New York, es kann einen schlechter treffen ?.
Das Wetter war nicht mehr ganz so optimal, zwar immer noch sehr warm, aber z.T. leider auch bedeckt. Schade, die Aussicht vom 406 m hohen Observatory im One World Trade Center hätte besser sein können, zumal die Sicht auch noch durch Fensterscheiben beeinträchtigt wird. Trotzdem sehr beeindruckend und auf jeden Fall die knapp 100 $ für uns beide ? wert.
Nach einer kurzen „wir-lüften-Lui-Pause“ machten wir uns auf den Weg Richtung “Uptown“ und bewegten uns hauptsächlich in der Gegend 5th Ave., Times Square und Broadway bis kurz vor den Central Park. Keine Ahnung, wieviel Km wir gelaufen sind, wahrscheinlich nicht viel weniger als die Läufer des an diesem Tag stattfindenden NYC Marathon. Bemerkt haben wir von dieser Mega Veranstaltung eigentlich gar nichts, keinerlei Straßensperrungen oder sonstiges Chaos, nur am späten Nachmittag ein paar Läufer auf dem Weg nach Hause.
Montag, 07.11.2022
Der Tag begann mit einer Schifffahrt vom Campingplatz an die Südspitze Manhattans. Die Fahrkarten hätten wir nur über eine App kaufen können (die wir natürlich nicht hatten und mangels Wifi auch nicht laden konnten…), eine sehr nette Dame hat uns aber glücklicherweise angeboten, gegen Bargeld die Tickets über ihr Handy zu buchen. Wie schon so oft eine nette Begegnung, zumal es das letzte Schiff für den Vormittag gewesen war. Am Pier 11 stiegen wir aus und ein paar hundert Meter weiter in die nächste Fahre. Die Verbindung Manhattan-Staten Island ist kostenlos und bietet tolle Ausblicke auf die Skyline und die Freiheitsstatue. Wie die meisten anderen Passagiere nahmen wir direkt die nächste Fähre zurück, Staten Island bietet nicht viel…
Nach einer Pause bei Ingo zum Wäsche waschen und Lui erlösen verbrachten wir den Nachmittag wieder in Midtown Manhattan, u.a. in der St. Patrick‘s Cathedral (eine Oase der Stille in dem Chaos der Stadt) und beim Rockefeller Center incl. Eislaufbahn.
Am späten Nachmittag nahmen wir die Fähre zurück zu Ingo und hatten dank der Zeitumstellung auf Winterzeit noch das Erlebnis von „Manhattan by night“.
Spontan beschlossen wir eine Nacht zu verlängern und nicht wie geplant am Dienstag schon weiter zu fahren. 2,5 Tage sind einfach zu kurz für New York.
Dienstag, 08.11.2022
Am südöstlichen Rand des Central Parks liegt das Guggenheim Museum. Ein toller Bau, leider aber wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Wir begnügten uns mit dem Blick von außen und schlenderten statt dessen ein bißchen durch den Park. Eigentlich kann man alleine für den Central Park einen kompletten Tag einplanen, immerhin ist er 3,4 km2 groß…
Wir legten einen Zwischenstop beim Grand Central Terminal (Grand Central Station) ein bevor wir wieder zu Lui zurückfuhren. Der Bahnhof mit weltweit den meisten Gleisen, 67 Stück an 44 Bahnsteigen, wurde 1913 eingeweiht und ist mit seinen vielen Kronleuchtern und dem reichlich vorhandenen Gold und Stuck ein faszinierender Bau.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Lui im Liberty State Park genau gegenüber unseres Stellplatzes. Der Park ist vom Campingplatz fußläufig erreichbar und bietet eine hervorragende Aussicht auf Manhattan und eigentlich auch die Freiheitsstatue, wobei wir uns den Weg zu dem Aussichtspunkt gespart haben.
In den knapp vier Tagen New York City sind wir wahnsinnig viel zu Fuß gegangen, haben aber natürlich auch die New Yorker U-Bahn genutzt. Das U-Bahn Netz wurde 1904 eröffnet, größtenteils bis 1940 gebaut und ist mit das älteste der Welt – und so sehen die meisten Bahnhöfe auch aus. Das System ist nicht besonders selbsterklärend, ohne Netzplan ist man aufgeschmissen und selbst dann ist es schwierig. Die Bahnhöfe sind immer heiß, stickig und ziemlich heruntergekommen, die Bahnen meistens voll, alt und unkomfortabel. Immerhin werden aber täglich ca. 5,5 Mio. Fahrgäste befördert und will man nicht durch die verstopften Straßen mit dem Auto fahren, ist die Subway auch alternativlos.
Wir haben den Aufenthalt im “Big Apple“ genossen, müssten aber eigentlich noch mindestens eine Woche bleiben, wir haben nicht annähernd alles gesehen, was wir gerne wollten.
Der Spruch “die Stadt, die niemals schläft“ trifft auf jeden Fall zu und zumindest Lui würde lieber heute als morgen New York den Rücken kehren ?.
Spektakuläre Bilder in dieser pulsierenden Stadt NY – und Ihr mitten drin . Einfach toll.
Lieben Gruß an Lui,
volles Verständnis unsererseits….
cu
Birgit&Chris