Ein Elch ! Wir haben tatsächlich einen Elch gesehen !

Unglaublich, aber wahr. Unterwegs auf Stellplatzsuche entdeckten wir die Elchkuh am Waldrand, die völlig ungerührt weiter fraß und sich für uns kein bisschen interessierte.

Der angesteuerte Stellplatz war allerdings nicht unser Ding. Zu nah am Ort und schon mit zwei Campern belegt. Ein Stück weiter in Sandstrand folgten wir dem Hinweisschild zu einem Wanderparkplatz oberhalb des kleinen Ortes. Mit solchen Parkplätzen hatten wir immer gute Erfahrungen gemacht und blieben. Die Wanderwege waren ganz OK, die Nacht ruhig, wir waren alleine, als Zwischenstop also völlig in Ordnung.

Entlang an unendlich vielen „Fare Skyting“ Warnschildern (Achtung Militärschießplatz) erreichten wir Bardufoss, den größten Stützpunkt der norwegischen Armee. Wir nutzen die gute Infrastruktur für einen Einkaufsstopp, bevor wir ca. 30 Km weiter einen traumhaften Platz mitten im Nichts fanden. Am kleinen See „Juksavatnet“ betreibt die Gemeinde ein kleines Schmuckstück. Picknickbänke, Grills, einen Unterstand mit Terrasse, Blumendeko etc. Das Ganze sehr sehr liebevoll gemacht, kurz nach Entstehung der Fotos fing es aber mal wieder an zu schütten. Schade, bei gutem Wetter hätte man hier wunderschön wandern, sitzen und einfach einen schönen Abend haben können.

Das Wetter am nächsten Tag besserte sich erst, nachdem wir Skibotn passiert hatten. Die Stadt am Lyngenfjord ist der sonnenreichste Ort Norwegens und beheimatet 14 verschiedene Orchideenarten. Zwar schien auch hier nicht die Sonne und exotische Blumen sahen wir auch nicht, aber zumindest regnete es ab dort nicht mehr. Man wird bescheiden…

Unseren auserkorenen Stellplatz erreichten wir im Trockenen bei „sommerlichen“ 13°, richteten uns häuslich ein und starteten zur Hunderunde. Das Ganze war ein Rastplatz an der alten E6, durch die neue Straße jetzt total ruhig und abgelegen. Kaum hatten wir Ingo verlassen, machte uns ein netter Norweger darauf aufmerksam, dass seine Tochter an dem Abend in der Hütte auf dem Parkplatz ihren 18. Geburtstag feiert. Auf Partylärm hatten wir keine Lust und zogen um. Die Wahl des Ortes für die Fete war aber zugegebenermaßen genial, weit und breit kein Mensch…

Ein paar landschaftlich schöne Kilometer weiter erreichten wir eine super Alternative. Wir parkten an einem riesigen und zunächst einsamen Strandareal. Auch hier blieben wir nicht lange alleine, aber das kennen wir von Norwegen ja eigentlich nicht anders.

Auch wenn einem nicht alle so nahe kommen wie in diesem Fall, aber wenn so wenig Platz ist muss man das verstehen…

Im gewohnten Regen machten wir uns auf den Weg nach Alta, unser Ziel war das UNESCO Weltkulturerbe mit 2.000 – 7.000 Jahre alten Felsmalereien und Ritzungen. Das Gelände beherbergt ca. 6.000 Figuren, teilweise farblich markiert, aber auch sehr viele nicht angemalte, die nicht so leicht zu entdecken sind.

Der Regen kürzte unseren Besuch etwas ab, zumal die nicht markierten Ritzungen auf den nassen Steinen überhaupt nicht mehr zu erkennen waren.

Wir verließen Alta und fuhren weiter Richtung Finnland. Auf der E45 mitten im Nirgendwo der Finnmarksvidda stellten wir uns auf einen Rastplatz, wo wir den restlichen verregneten Tag und die genauso nasse Nacht verbrachten. Gut, dass es in der größten Hochebene Norwegens sowieso nicht viel zu sehen gibt…

Die Fahrt durch die Finnmarksvidda bis Karasjok war landschaftlich das langweiligste, was wir in Norwegen bisher gesehen hatten. Ca. 100 km durch Wälder und Steppenlandschaften ohne nennenswerte Abwechslung. Wir durchquerten drei kleine Ansiedungen und erreichten kurz hinter Karasjok, dem Zentrum der norwegischen Samen, unseren letzten Stellplatz in Norwegen.  

Nach 5 Km Schotterpiste immer entlang des Tana, dem Grenzfluss zu Finnland, parkten wir zunächst an einem Picknickplatz zwischen zwei grasbewachsenen Hütten und gegenüber einem „kleinen bescheidenen Wochenendhäuschen“ auf finnischer Seite.

Nachdem wir auf der ersten Hunderunde aber ein noch schöneres Plätzchen gefunden hatten, zogen wir um auf eine kleine Lichtung am Fluß. Weniger Mücken gab es dort zwar auch nicht, aber mehr Platz um ihnen auszuweichen ?.

Nach dem vergleichsweise sonnigen Nachmittag beendeten wir unsere Reise durch Norwegen wieder mit einem regnerischen Abend – alles wie gehabt…

In Kürze wird es hier ein Resümee über unser 16. Reiseland geben.

4.5 2 votes
Article Rating
Author

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
3 Comments
neueste
älteste meiste Bewertungen
Inline Feedbacks
View all comments
Detlev
Detlev
1 Jahr zuvor

Ich tippe auch auf Butterpilz, in jedem Fall ein schöner Röhrling.
Wo einer ist gibts bestimmt noch mehr?

Steffie & Thorsten ( Max ExMo )
Steffie & Thorsten ( Max ExMo )
1 Jahr zuvor

Wie schade, dass Ihr das Land so erlebt habt. Wir hatten so eine schöne, sonnige, Mücken- und Touri-freie Zeit in diesem Mai im südlichsten Drittel Norwegens. Wir hätten Euch gewünscht, dass Ihr das auch so erfahren hättet.

Bald seid Ihr in Kanada 🙂 . Wir haben dort bereits drei tolle Road-trips mit PKW und Leihcamper gemacht und waren begeistert.
Schöne Vorfreude auf die andere Seite vom großen Teich

Chris
Chris
1 Jahr zuvor

Zitat: „In Kürze wird es hier ein Resümee über unser 16. Reiseland geben“

…wir befürchten, es wir schaurig:-)

, na denn, viel Spaß bei den Mücken, da oben kann man sogar Gold schürfen…falls die Reisekasse es nötig hat…
Birgit sagt Butterpilz…
cu
Birgit&Chris

Last edited 1 Jahr zuvor by Chris
Translate »