Nach einem erholsamen Wochenende im Pinienwald machten wir uns auf den Rückweg in die Zivilisation. Wieder entlang an unzähligen Hotels fuhren wir nach Antalya.

Leider fanden wir keinen Parkplatz in Altstadt-Nähe, auf dem wir Ingo (mit Lui darin !) sicher abstellen konnten und so verzichteten wir auf die geplante Stadtbesichtigung. Unser Aufenthalt in Antalya beschränkte sich somit auf das Meistern des Verkehrschaos (Uwe ??) und den Besuch einer Wäscherei am Stadtrand.

Nur 20 Minuten von der 2,5 Mio-Stadt entfernt fanden wir mitten in einem riesigen Nationalpark einen schönen Übernachtungsplatz. Wir standen im Wald oberhalb des 115 m tiefen Güver Canyons und bis auf ein paar Tagesbesucher und eine durchziehende Ziegenherde war um uns herum nichts los. Die Nacht war absolut ruhig und der Platz gefiel und insgesamt so gut, dass wir am nächsten Tag nach dem Abholen der Wäsche in Antalya wieder dorthin zurück fuhren (2 Maschinen: waschen, trocknen, zusammenlegen – umgerechnet € 3,90).

Von Antalya sahen wir außer den üblichen Hochhäusern, modernen und nicht so modernen, noch ein Einkaufszentrum, das keine besondere Erwähnung verdient und das drittgrößte Denkmal der Türkei. Hoch über der Stadt thront der Kopf Atatürks mit einer Höhe von 35 m neben einem künstlichen Wasserfall.

Auch die zweite Nacht im Wald war entspannt und so machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg ins Landesinnere, von der sehr touristischen Küste hatten wir genug.

Bei Regen und 10°C erreichten wir nach knapp 150 Km den Kratersee Salda Gölü auf knapp 1.200 m Höhe. Mit 184 m der dritttiefste See der Türkei, türkis blaues Wasser und weiße Sandstrände – bei besserem Wetter alles bestimmt sehr hübsch. Wir parkten Ingo am Ufer neben ein paar Schwarzkiefern und verbrachten die nächsten Stunden vorwiegend drinnen, bis sich nachmittags das Wetter besserte und wir ein paar Lui-Runden im trockenen drehen konnten.

Unser nächstes Ziel, den Touristen Hotspot Pamukkale, wollten wir auf keinen Fall am Wochenende erreichen. Wir blieben deshalb noch ein bisschen wo wir waren, zumal es das Wetter am folgenden Tag halbwegs gut mit uns meinte. Zwar reichte die Sonne nicht aus, um das Wasser so richtig türkis erscheinen zu lassen, trotzdem konnten wir bei etwas angenehmeren 13° die Gegend erkunden.

Da wir das gesamte Wochenende am Salda Gölü verbringen wollten -und schlecht voraus geplant hatten- mussten wir noch einmal einen Supermarkt anlaufen. Der nächste Morgen empfing uns aber mit strahlendem Sonnenschein und so hatten wir auf der Fahrt um den halben See in die nächst größere Stadt tolle Ausblicke auf das wirklich sehr blaue Wasser.

Unser Spaziergang am Nachmittag führte in die nächste Bucht, wo wir auf einen schönen Platz stießen und beschlossen, die folgenden Tage dort zu verbringen. Unter dem Strich keine gute Idee…

Kaum hatten wir den Schotterweg verlassen und ein paar Meter auf der Piste am Strand zurück gelegt, ging nichts mehr. Ingo steckte fest und uns war schnell klar, dass wir da alleine nicht mehr rauskommen. Wir hatten den zuvor zu Fuß abgegangenen Untergrund tragfähiger eingeschätzt als er war… Der Boden bestand in den unteren Schichten aus klebrigem Lehm, der Ingo mit jeder Radumdrehung tiefer in den Matsch zog. Glücklicherweise kamen nach und nach ca. fünf Einheimische sowie Emy und Simon, unsere Nachbarn der letzten Tage, vorbei. Simon hat unter vollem Körpereinsatz neben und unter Ingo geschaufelt und die Türken ihre Verbindungen für schweres Gerät aktiviert und beim Graben geholfen. Schlussendlich waren wir mit vereinten Kräften nach 3,5 Stunden, dem Einsatz eines zu schwachen Traktors, unserer Sandbleche, der Differentialsperren und eines Baggers bei Anbruch der Dunkelheit wieder frei.

Vielen, vielen Dank für eure Hilfe – ohne euch hätten wir das nicht geschafft !

Die Tatortbesichtigung am folgenden Nachmittag bei Tageslicht offenbarte dann die Krater, die Ingo am Strand hinterlassen hat.

Immer wieder sind wir fasziniert von dieser grenzenlosen Hilfsbereitschaft hier !

Nebenbei hat Lui noch eine neue Freundin gefunden. Jenny, die Hündin von Emy und Simon (www.wheresherrgruber.com) war einer der wenigen Hunde, mit denen unser kleiner „Stinkstiefel“ klarkommt.

Nach vier Tagen See reichte es dann aber auch und wir machten uns am Montag auf den Weg nach Pamukkale. Bei bedecktem und sehr stürmischen Wetter erreichten wir den unglaublich touristischen Ort. Souvenirshops überall, Campingplatz Betreiber, die uns auf der Straße ansprechen oder auf ihrem Grundstück parallel zur Straße hinterherlaufen, um uns auf ihren Platz zu locken und den teuersten Eintritt der gesamten Türkei bisher. Trotzdem hat sich der Abstecher gelohnt. Die durch 30° warmes Thermalwasser entstandenen Kalksteinterassen und die oberhalb liegende römische Bäderstadt Hierapolis, entstanden um 190 v.Chr., sind einen Besuch wert. Dank des verhältnismäßig schlechten Wetters und des Wochentages waren wir auch so gut wie alleine auf dem sehr weitläufigen Gelände.

Wir parkten Ingo hinter der Baumwollburg (deutsch für Pammukkale) relativ dicht an der Straße und ließen uns von den Sturmböen durchrütteln. Bei einer Lui-Runde fanden wir dann noch einen geschützteren und nicht einsehbaren Platz und zogen noch einmal um. Dichter an den Kalkfelsen ging nun wirklich nicht mehr…

Morgen machen wir uns auf den Weg an die Westküste, das nächste Ziel ist Ephesus südlich von Izmir.

Noch eine Anmerkung zum Schluss:

Wen es interessiert – im Register „Organisatorisches“ gibt es neue Beiträge zu den Themen digitaler Briefkasten und mobiles internet.

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Chris
Chris
2 Jahre zuvor

Danke für den Tipp, dieser Beitrag ist mir voll durch die Lappen gegangen….
Respekt an die vielen Helfer, dass war sicherlich eine Schweinearbeit. Vielleicht doch noch ne´ Seilwinde nachrüsten!?!?
Liebe Grüße
Chris

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