Aus dem geplanten einen Tag am Strand bei Taşucu wurden am Ende vier. Es war so herrlich wenig los, dass wir beschlossen, das gesamte Wochenende dort zu verbringen.
Das riesige Gebiet zwischen dem Meer und einer Lagune wurde nur ab und zu von ein paar Anglern, Quad Fahrern oder Spaziergängern besucht. Für ein Wochenende in der Türkei bei schönem Wetter erstaunlich wenig. Der Entschluss, vier Ruhetage einzulegen fiel nicht schwer, die einzige größere Aktion bestand darin, dass wir am dritten Tag nach einem Stellplatz etwas näher am Meer Ausschau hielten. Wir fuhren bis zum Ende der Landzunge, fanden nichts was uns gefiel, kehrten an unseren alten Platz zurück und parkten Ingo noch ca. 5 m weiter weg von der Straße.
Nach vier Tagen reichte es dann aber auch und wir machten uns auf den Weg zu einer Tropfsteinhöhle ca. 80 Km weiter westlich. Eigentlich wollten wir die Höhle besichtigen und auf dem dazugehörigen Parkplatz übernachten. Ersteres wäre möglich gewesen, zweiteres leider nicht, womit sich dann auch die Besichtigung erledigt hatte. Hätten wir geahnt dass wir nur 10 Km weiter einen schönen Stellplatz finden würden, hätten wir uns die Zeit für die Höhle genommen.
Zurück fahren wollten wir dann aber auch nicht und so verbrachten wir den Nachmittag auf dem kaum besuchten städtischen Picknickareal von Aydınık. Ein schönes und gepflegtes Areal in einer Bucht kurz vor der Stadt, mit einem breiten Strand, keinen Streunern und der Möglichkeit zu übernachten. Uwe backte Brot, wir gingen ein bisschen spazieren und hatten schon wieder einen entspannten Tag ?.
Treibhäuser en masse…
Die Freude über die nicht vorhandenen Streuner währte nicht lange. Abends hatten wir es mit einem Exemplar zu tun, am nächsten Tag mit zweien. Und dann auch noch mit äußerst renitenten Vertretern, die beiden waren durch nichts zu vertreiben und hatten, im Gegensatz zu Lui, die Ruhe weg…
Der Weg führte durch ziemlich touristische Städte, vorbei an unendlich vielen Treibhäusern mit v.a. Bananen und endete am Kap Anamur, dem südlichsten Zipfel Kleinasiens und der antiken Stadt Anemurium aus dem 8. Jhd. v.Chr. Leider durften wir nicht auf dem Parkplatz der Ausgrabung übernachten, zum Weiterfahren hatten wir aber auch keine Lust und so stellten wir uns an den sehr stadtnahen Strand. Nicht wirklich schön, relativ viel Betrieb, aber fußläufig zu den Ausgrabungen und für eine Nacht OK.
Bislang ist die türkische Mittelmeerküste nicht so unser Ding. Die Städte sind irgendwie austauschbar und könnten in jedem europäischen Land am Meer stehen. Die vielen Hochhäuser, Hotels und Treibhäuser verschandeln die eigentlich wunderschöne Küstenlandschaft, sind aber eben auch die wirtschaftliche Grundlage der hier lebenden Menschen. Mal sehen, ob das so weitergeht bzw. was dieser Landstrich noch zu bieten hat.
Vorbei an einer kleinen Ausgrabung steuerten wir unser Ziel für den Tag an, den Parkplatz einer Burg über dem Meer mit anscheinend einer Traumbucht. Die einspurige Straße wurde immer enger, steiler und kurviger und schon von weitem konnten wir aus der Höhe sehen, dass der angesteuerte Platz schon durch PKWs und zwei Camper besetzt war, da hätten wir nicht mehr mit drauf gepasst. In einer Serpentine konnten wir glücklicherweise wenden und ersparten uns so ein paar Km auf dieser Ministraße.
Die abgelegenen Stellplätze sind rar an der Küste, es war schon relativ spät und so fuhren wir zum offiziellen WoMo- und Picknickplatz von Gazipaşa bzw. daran vorbei. Das Ganze liegt außerhalb der Stadt zwischen Treibhäusern und dem Meer und war schon gut besucht durch vier Camper, zwei Streuner sowie diverse PKW. Wir durchquerten das Gelände und stellten Ingo ein paar hundert Meter weiter neben eine Sandpiste an den Strand. Auch kein Traumplatz, aber ruhig und den nur im Sommer hier nistenden Meeresschildkröten kamen wir auch nicht in die Quere ?.
Der folgende Tag fühlte sich so an, als ob man ca. 40 Km durch ein und dieselbe Stadt fährt. Eigentlich passierten wir als größeren Ort aber nur Alanya, der Rest bestand aus Vororten und „Touristenstädten“. Eine kontinuierliche Bebauung mit riesigen Hotelkomplexen, 5-geschossigen Wohnanlagen, „typisch türkischen“ Bazaren, dazwischen Treibhäuser und das alles an einer 4-spurigen Küstenstraße. Keine Ahnung, warum die Gegend als Urlaubsziel so beliebt ist…
Gegen Nachmittag erreichten wir dann aber eine kleine Oase, einen relativ großen Pinienhain direkt am Meer. Der Strand war zwar gut gefüllt mit Anglern und Familien, der Wald aber total ruhig. Rechts und links am Horizont sah man die Hotelburgen und natürlich gab es diverse Streuner, aber davon abgesehen war dieses unbebaute Grün eine Wohltat – trotz Videoüberwachung ?.
Die diversen Hunde vor Ort machten den Platz dann aber doch ziemlich nervig. Wir befanden uns in der Mitte zwischen zwei Rudeln, die sich wohl nicht besonders mochten und das auch lautstark kund taten…
Das Weiterfahren am nächsten Morgen fiel somit nicht schwer und wir erreichten nach knapp 40 Km den nächsten Pinienhain am Strand, sehr viel hübscher, weitläufiger und ruhiger. Wir verbrachten den restlichen Tag mit ausgedehnten Strand- und Waldspazierängen, hörten kein einziges „Wuff Wuff“ und hatten damit wieder einen schönen Platz gefunden, um das Wochenende zu verbringen. Zwar standen wir an der Durchgangspiste zu einem kleinen Hafen, der Verkehr hielt sich aber sehr in Grenzen.
Eine der seltenen Bauruinen
Hallo Ihr beiden Weltenbummler,
…dann seid Ihr jetzt genau 4740 km von uns entfernt. Ein bisschen weit für einen sonntäglichen Kaffeebesuch. ?
Als es das Bike Huus noch gab, war das einfacher.
Alles hat seine Zeit im Leben. Jetzt läuft bei uns allen ein anderes Programm.
Wir sind mit unserem WoMo gerade auf Mallorca angekommen. Wir waren schon eineinhalb Jahre nicht mehr hier..( Corona).
Passt auf Euch auf ! Wir schauen immer nach wo sieh Euch herumtreibt.
Liebe Grüße
Michael & Sabine
Gerade heute habe ich an Euch gedacht : – lange nichts gehört, wo ihr wohl seid und wie es euch geht ?! Also, wie immer , interessant mit beeindruckenden Fotos ! Weiterhin gute Fahrt u.alles Gute !! LG