In Kroatien sind wir in 2 Wochen, 1 Tag und 22 Stunden 924 km gefahren. 

Unser nächstes Land war Slowenien. Die Einreise am kleinen Grenzübergang bei Vinica lief problemlos. Nach einem kurzen Blick des Grenzbeamten in Dusche und Bad, um zu kontrollieren ob wir jemanden einschleusen wollen, waren wir in Slowenien. Niemand wollte einen Test sehen oder wissen, wie lange unsere Impfung her ist. 

Quelle: Wikipedia.org

Als erstes Übernachtungsziel steuerten wir das  „Baza 20“ mitten im sog. Hornwald an. Nach ca. 50 km erreichten wir den ehemaligen Sitz der slowenischen Partisanenbewegung im 2. Weltkrieg. 

Wir unternahmen eine ausgiebige Erkundungstour zu den im Wald verstreuten Hütten, von denen die meisten leider verschlossen sind und die geöffneten zwar Infotafeln enthalten, aber leider nur auf slowenisch… Schade, wir hätten gerne ein bisschen mehr über die Geschichte erfahren, aber auch so war es ein schöner und ruhiger Platz mitten in der Natur. 

Den folgenden Vormittag verbrachten wir in diversen Geschäften in der relativ großen Stadt Novo Mesto. Lebensmittel einkaufen und die Jagd nach einer SIM Karte standen auf dem Programm. Fündig geworden für unser mobiles Internet sind wir bei „Hofer“, was identisch mit Aldi ist. (€ 10,00, 100 GB, 30 Tage gültig, funktioniert auch im mobilen Router, relativ einfache Aktivierung, die auf der HoT-Homepage auch auf englisch beschrieben ist). 

Unser nächster Stellplatz lag Luftlinie nur etwa 20 km weit weg, auf Grund des nicht so üppigen Straßennetzes war es aber eine Fahrtstrecke von ca. 70 km. Die kleinen Landstraßen sind schmal, kurvig und führen durch viele Ortschaften, dafür sind sie aber mautfrei und wir sehen viel vom Land. 

Das Ziel war der Parkplatz der Wallfahrtskirche in Nova Stifta. Erbaut zwischen 1641 und 1671 zählt sie zu den schönsten Barockkirchen Sloweniens. Wir standen etwas abseits, was auch wegen der im Kirchhof stattfindenden Hochzeit ganz gut war…

Wieder waren wir von Wald umgeben, unternahmen einen schönen und v.a. schattigen Spaziergang und genossen die am Abend einsetzende Ruhe. 

Nachdem wir am folgenden Morgen (Sonntag) um 6.30 durch das Glockengeläut zur Frühmesse geweckt wurden, besichtigten wir die Kirche noch von innen. So renovierungsbedürftig der Bau von außen aussah, so schön war er von innen – wenn man Barock mag…

Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Westen zur Höhle von Postojna. Da es sich angeblich um die attraktivste Karsthöhle der Welt handelt, verschoben wir unseren Besuch auf Montag in der Hoffnung, dass es dann leerer sein würde. 

Zunächst bezogen wir unser Quartier auf dem Campingplatz Pivka Jama, ca. 4 km von der Höhle entfernt und schon wieder mitten im Wald ?. Ein riesiges Areal, etwas in die Jahre gekommen und hauptsächlich für Zelte geschaffen, dies dürfte ein Überbleibsel des Sozialismus sein. Aber super schön gelegen, so gut wie leer und in Fahrradentfernung zu unserer Höhlenbesichtigung am nächsten Tag. 

Wir nutzten den Nachmittag für ein paar Servicearbeiten und tauten hoffentlich zum letzten Mal, unseren Kühlschrank ab, bevor er Ende Juni gegen ein etwas pflegeleichteres Modell ausgetauscht wird. 

Mit den Fahrrädern waren wir am folgenden Mittag in ca. 15 Minuten am Eingang der Höhle. Das gesamte Areal ist logischerweise sehr touristisch angelegt, es war aber glücklicherweise kaum etwas los. Außer uns stiegen nur etwa 20 andere Leute in die Bahn, die uns die ersten 3,5 km in das riesige Höhlensystem fuhr.

Anschließend ging es etwa 1,5 km zu Fuß weiter, bevor wir uns nach knapp 1,5 Std. wieder mit der Bahn auf den Rückweg machten. Von den insgesamt 24 km haben wir zwar nur ca. 5 km gesehen, diese waren aber wirklich beeindruckend! Unglaubliche Gesteinsformationen in riesigen Sälen und Gängen, der unterirdische Fluß Pivka und natürlich die berühmten Grottenolme ? (ganz niedlich, aber leider nur im Terrarium). 

Der stolze Eintrittspreis von € 25,80 pro Person hat sich auf jeden Fall gelohnt !

Wir machten einen kurzen Abstecher zu Predjamski Grad, der größten Höhlenburg der Welt. Vor über 800 Jahren in einem mehr als 120 m hohen Felsen erbaut, bietet sie einen spektakulären Anblick. Gerne hätten wir die Burg und die vielen dahinter liegenden Geheimgänge besichtigt, leider war die Anlage aber geschlossen. 

Es folgten extrem kurvige und enge 70 km zu unserem nächsten Stellplatz, dem Herrenhaus von Visoko. Die Fahrt war anstrengend, v.a. für den Fahrer ??, und so freuten wir uns über das geöffnete Café, den ersten Cappuccino seit langem und super leckeren Blaubeer Cheesecake. 

Wir durften die Nacht vor dem wunderschönen Landsitz aus dem 17. Jhd verbringen, das seit dem 20. Jhd. als Herrenhaus Tavčar nach einem slowenischen Schriftsteller und Politiker benannt ist. Ingo stand neben einer riesigen Bronzestatue von Ivan Tavčar, wir genehmigten uns einen Sundowner auf der schönen Terrasse und Lui ging mal wieder im Wald spazieren. 

Ein wirklich malerisches Areal und hätten wir das Rauschen des Verkehrs auf der naheliegenden Straße nicht gehört, es wäre perfekt gewesen.

Unser nächster geplanter Stellplatz war das Partisanenlazarett Franja, etwa 45 Min. entfernt. Der Parkplatz war leider zu klein für Ingo, trotzdem besichtigten wir die Anlage, die in der Zeit von 1943 bis 1945 erbaut und genutzt wurde. In diesem Zeitraum wurden in dem damals extrem schwer zugänglichen Krankenhaus in der Pasice Schlucht knapp 900 Menschen verschiedener Nationen behandelt. Die ursprüngliche Anlage wurde 2007 durch eine Flut fast vollständig zerstört, so dass man heute nur noch eine Rekonstruktion besichtigten kann, die aber trotzdem sehr eindrucksvoll ist !

Ein paar Kilometer weiter fanden wir einen Parkplatz, auf dem wir die Nacht verbringen konnten, mal wieder im Wald… Der Platz gehörte zum Cerkno Resort Počivalo, einem Ski- und Bikepark in ca. 1.000 m Höhe. Das dazugehörige Gebäude gehörte zum Skilift und war momentan logischerweise geschlossen, so dass wir in absoluter Ruhe und Einsamkeit standen.

Bisher gefällt uns Slowenien gut ! Eine hübsche Landschaft mit sehr viel Wald ? und freundliche Menschen.
Ca. eine Woche haben wir noch, bevor wir in Österreich sein müssen. Ich habe einen Arzttermin, um meinen in Montenegro verletzten Finger untersuchen zu lassen. Wir nähern uns dem „richtigen“ Gebirge und sind gespannt was uns dort erwartet.

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Annette
Annette
3 Jahre zuvor

Hoffe der Finger wird wieder!!! ….möchte nämlich Eure Berichte nicht mehr missen! 🙂

Ingeborg
Ingeborg
3 Jahre zuvor

Hallo Ihr Dreie, wieder ein ganz toller Bericht mit wunderschönen Fotos. Ich war wieder ganz intensiv bei Euch.
Wir wünschen Euch weiterhin supertolle Abenteuer und viel Freude und Spaß. Wie verträgt Lui die Hitze?
Seid lieb gegrüßt
Ingeborg und Helmut

Markus Schröppel
Markus Schröppel
3 Jahre zuvor

Vielen Dank für eure Reiseberichte. Das ist so ein bisschen wie selbst verreisen.

Thorsten Tölle
Thorsten Tölle
3 Jahre zuvor

Ich bin etwas neidisch auf Eure Tour ?? LG Thorsten

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