Wir hätten es wissen müssen. Es war Sonntag, relativ gutes Wetter und Italiener besuchen am Wochenende gerne Städte, v.a. mit ihren Wohnmobilen. Unser Ziel war Mantova, der dortige WoMo Stellplatz aber brechend voll.

Alternativen gab es für uns dort leider nicht, wir verschoben unseren Städtetag also auf Montag und fuhren ca. 30 Km nach Norden. In Pozzolo fanden wir einen kleinen städtischen Stellplatz in der Nähe des Flusses Minico. Eigentlich alles ganz hübsch, ein gut ausgebauter Fußweg direkt am Fluß, der Platz sehr gepflegt und ausser uns niemand dort. Aber leider direkt an der Straße und damit ziemlich laut.

Im dicht besiedelten Norditalien ist es relativ schwierig, Übernachtungsplätze in der Natur zu finden. Für uns, unter Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse von Lui, bleiben eigentlich nur städtische Stellplätze, die oft am Ortsrand liegen – aber eben nicht unbedingt ruhig und abgelegen.

Nach einer nicht so entspannten Nacht war dann auch noch “plötzlich“ ein Graben neben der Einmündung auf die Straße. Ingo rutschte mit dem rechten Hinterrad ca. 20 tiefer, der Unterfahrschutz blieb an einer Betonkante hängen. Der anschliessende Werkstattbesuch bei Arduini & Nerboldi Truck Service in Mantova war aber top ! Die Reparatur der beiden gebrochenen Aufhängungen und des verbogenen Verriegelungsbolzens wurde sofort erledigt und nach knapp 2 Stunden konnten wir wieder vom Hof fahren. Danke für diesen schnellen und netten Service !

Anschließend starteten wir den zweiten Versuch mit dem WoMo Stellplatz und waren angenehm überrascht. Auf dem relativ großen Areal standen ausser uns nur noch fünf andere Camper. Den Nachmittag verbrachten wir mit Lui im angrenzenden Parco dell‘Arte sowie mit Ingo-Service. Den Besuch der Stadt verschoben wir um noch einmal einen Tag.

Der kostenlose Shuttle brachte uns am nächsten Vormittag über den Damm in die Altstadt von Mantova. Die Stadt gefiel uns auf Anhieb. Relativ klein, überschaubar und unaufgeregt, kein typischer Touristenort, aber trotzdem mit tollen Bauwerken, schönen kleinen Geschäften und hübschen Plätzen. Wir ließen uns ein bisschen treiben und genossen das sonnige und frühlingshafte Wetter.

Nach zwei Nächten machten wir uns auf den Weg an den Gardasee und waren froh, dass wir nicht an einem Wochenende ankamen. Wir steuerten einen der wenigen geöffneten Stellplätze an, den Parcheggio Paradiso in Salò. Der Platz liegt zwar an einer relativ viel befahrenen Straße und 20 Minuten Fußweg vom Ort entfernt, aber von den ca. 60 Plätzen waren nur ungefähr 8 belegt, er bot Platz für Ingo, war für eine Nacht völlig OK und echte Alternativen gab es sowieso nicht. Wieder genossen wir das herrliche Wetter, machten einen Spaziergang in die hübsche Stadt und freuten uns über die tolle Aussicht in die Berge.

Unser Weg nach Norden führte zunächst zurück in den Süden, die Route weiter am Westufer des Sees war für uns nicht fahrbar. Zu eng, zu viele kleine und niedrige Tunnel.

Bei der Auffahrt auf die Autobahn bekamen wir zum wiederholten Mal kein Ticket am Automaten der Mautstation. Die Dinger sind gefühlt zu 50% kaputt. In der Regel ist das kein Problem, man gibt bei der Abfahrt über die Sprechtaste an, wo man aufgefahren ist und irgendjemand gibt irgendwo den zu zahlenden Betrag ein. Man zahlt, die Schranke öffnet sich und alles ist gut. Diesmal leider nicht… Offensichtlich war unser Nummernschild bei der Einfahrt nicht ausgelesen worden und wir bekamen eine Rechnung über € 65,60.

Das ist schon das zweite Mal dass uns so etwas passiert, das erste Mal waren es “nur“ € 56,30. Wir steuerten die Servicestation in Affi an, der freundliche Herr dort konnte uns aber leider nicht helfen, er war nur für die A22 zuständig und nicht für die A4 ???. Auch in diesem Fall schrieben wir also eine mail an die autostrade.it und warten mal ab, was passiert. Sollten wir noch einmal nach Italien reisen, werden wir auf jeden Fall vorher den Telepass für die ticketlose Mautabrechnung besorgen…

Durch diese Verzögerung kamen wir etwas später als geplant in Südtirol an unserem Stellplatz für die Nacht an, dem Camperstop Montiggl, südlich von Bozen. Direkt an der Straße gelegen, dadurch relativ laut, und auch nicht besonders hübsch oder günstig. Aber fast der einzige geöffnete Platz in dieser Gegend und umgeben von Wald mit schönen Wanderwegen – auch wenn Lui sich dort nicht wirklich willkommen fühlte ?. Freistehen war keine Alternative, in Südtirol ist das so gut wie gar nicht mehr möglich.

Wir machen das Beste daraus, bleiben noch eine zweite Nacht und reservieren einen Tisch im offensichtlich sehr guten Restaurant des Platzes (der Parkplatz ist immer voll mit einheimischen Autos). Kein Aufenthalt in Südtirol ohne Knödeltris und Kaiserschmarrn ?.

Am Samstag verlassen wir Italien/Südtirol und fahren nach Österreich. Wir haben noch eine Woche Zeit bis zu unserem ersten Termin in Deutschland, mal sehen, wo wir die verbringen. Österreich ist mit den vielen Gewichtsbeschränkungen ja auch nicht unbedingt Ingo-freundlich…

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Chris
Chris
2 Jahre zuvor

Moin, bringt bitte den Frühling mit, hier war es ewig nass, stürmisch, aktuell zwar Sonne aber wieder Frost….es reicht…..allerdings auch mir Blick auf die allg. Lage.
Geht doch noch ne´ Woche Skifahren, Schnee sollte genug in den Bergen sein…Töchterchen war schwer begeistert.
cu
Birgit&Chris

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