Nach drei Tagen in der kleinen Bucht bei Agios Nikolaos ging es Richtung Athen. Nicht einfach, in der Nähe dieser Millionenstadt einen Stellplatz in der Natur zu finden. Wir hatten Glück und landeten am Rand einer Schotterpiste bei Oinoi (mit Abstand der beste Ortsname bisher ?).Zwar neben einem verfallenem Haus, dafür aber mit Blick auf die umliegenden Hügel und relativ ruhig.

Die in einiger Entfernung liegende (kurvige !) Hauptstraße wurde von Motorrädern als Rennstrecke genutzt, davon abgesehen war aber nichts zu hören. Offensichtlich standen wir aber auch in einem gut frequentierten Jagdrevier, der Wegesrand war übersät mit leeren Schrotpatronen… Mitbekommen haben wir davon nichts, anscheinend war gerade Schonzeit. 

Nebenbei haben wir noch die Quelle des nervigen Piepens auf dem Camperstop in Korinth gelöst. Das gleiche Geräusch hatten wir hier wieder, es handelt sich um den Ruf der Zwergohreule. Nicht weniger nervig, aber wenigstens natürlichen Ursprungs…

Nach zwei Nächten war der Kundendienst bei MAN fällig. 

Glücklicherweise lag die griechische Hauptniederlassung außerhalb der Stadt, die Gassen der Athener Altstadt blieben uns mit Ingo also erspart. Der Service war eine Eins mit Stern ! Ingo und wir wurden super nett und zuvorkommend behandelt und außer den normalen Serviceleistungen musste an unserem rollenden Zuhause nichts gemacht werden ??.

Nach zwei Stunden Service und ca. zwei Stunden Detektivarbeit konnten wir die Werkstatt dann wieder verlassen – wir waren wohl die ersten Privatkunden seit Eröffnung im September 2020 und es musste zunächst ein Problem mit unserer nicht vorhandenen griechischen Steuernummer gelöst werden… Nach vollem Einsatz am Telefon eines sehr engagierten Mitarbeiters konnten wir dann aber mit bezahlter Rechnung vom Hof fahren. Uwe hat nebenbei noch ein bisschen Technik-Nachhilfe in der Werkstatt bekommen. Danke für diesen top Service !

Nur ca. 30 Minuten von Athen entfernt am Lake Marathon fanden wir einen schönen Stellplatz mitten in der Natur. Neben einer byzantinischen Kapelle und einem kleinen Park mit Mini-Amphitheater standen wir in herrlicher Ruhe. Die ampelgesteuerte Anfahrt über die sehr schmale Staumauer war spannend, danach ging es aber vergleichsweise harmlos weiter. Wir verbrachten hier zwei Nächte und nutzten die sonnigen Tage für Spaziergänge in den umliegenden Hügeln und zum See. 

Wir machten nochmal einen kurzen Abstecher zu MAN, um unsere vor zwei Tagen bestellten Scheinwerfergitter abzuholen. Leider fehlten ein paar Teile, so dass wir einen Tag später ein drittes Mal hinfahren mussten. Trotzdem erstaunlich, wie problemlos das hier funktionierte. In Deutschland waren die Teile zum einen nicht lieferbar, zum anderen hätten sie mindestens das doppelte gekostet…

Anschließend folgte Luis MRT-Termin in der Tierklinik. Auch diese lag angenehm außerhalb der Innenstadt. 

Die Untersuchung verlief ohne Befund, d.h. ein Tumor ist ausgeschlossen. Alles Weitere werden wir in Absprache mit dem Tierarzt veranlassen. Lui hat das Ganze mal wieder heldenhaft über sich ergehen lassen und war nach Abklingen der Narkosenachwirkungen wieder ganz der Alte. Kaum wach, konnte er auch schon wieder andere Hunde anbellen… ?

Am späten Nachmittag kamen wir erneut in Oinoi an. Auf dem Hinweg nach Athen standen wir hier ja schon einmal, diesmal hatten wir aber deutlich mehr Glück mit dem Wetter und klare Sicht auf die hübsche Landschaft um uns herum. 

Nach dieser Zwischenübernachtung machten wir uns auf den Weg Richtung Olymp. Die paar Tage im Einzugsgebiet Athens reichten uns, wir hatten genug von viel Verkehr, schlechter Luft und Lärm. V.a. unter den momentanen Umständen hatten wir auch keine Lust auf Besichtigungstouren in einer Großstadt.

Die folgende Etappe bestand aus ca. 100 km entspannter Autobahnfahrt (€ 19,85 ?) und führte an den Strand von Molos. Ein relativ hübscher Platz mit Blick auf den letzten Zipfel der Insel Euböa (nach Kreta die zweitgrößte Insel Griechenlands) und neben einer Taverne. Der sehr nette Wirt war mit Eröffnungsvorbereitungen beschäftigt, ab Mitte Mai sollen die Restaurants wieder öffnen dürfen. Leider wurde das Wetter zunehmend schlechter, ab Abends standen wir im Dauerregen.

Nach Abklingen des „Meergucker-Verkehrs“ (die letzten fuhren um 22.30) hatten wir eine ruhige Nacht und machten uns am nächsten Morgen auf den Weg zum „Techniti Limni Karla“ (Lake Karla) bei Larissa. Bei permanentem Regen war es auch nicht schlimm, dass die Autobahnfahrt ziemlich langweilig war und durch nicht so schöne Landschaften führte. 

Unser Stellplatz lag auf einem Hügel oberhalb des Sees neben einer kleinen Kirche und mit tollem Blick über den Stausee. 

Als am folgenden Tag der Regen aufgehört hatte, machten wir einen Spaziergang zum Uferbereich um ausgiebig die Pelikane, Kormorane und andere Vögel zu beobachten. 

Leider wussten die Pelikane nichts von unserem Plan und haben sich ziemlich rar gemacht. 

Am Tag zuvor saßen sie bei Regen und schlechtem Licht in Scharen auf den Steinen direkt neben der Straße, bei Sonne und guten Bedingungen zogen sie es vor, sich mitten im See aufzuhalten…

Das nächste Ziel war ein Waschsalon mitten in Larissa. Wir parkten Ingo am Stadtrand und transportierten unsere Wäsche lieber zu Fuß durch die engen Straßen. 

Larissa war groß, voll und nicht wirklich Ingo-geeignet, bot aber auf lange Sicht die einzige Wäscherei und unser Parkplatz neben dem Stadion war in akzeptabler Entfernung zum Stadtzentrum.

Nach 2,5 Stunden konnten wir (d.h. Uwe ?) unsere Wäscheberge sauber und getrocknet wieder abholen und weiter ging’s zu unserem Stellplatz für die Nacht. 

Um ca. 18.00 kann man nicht mehr so wählerisch sein… Wir landeten neben diversen Funkmasten, dafür aber mit toller Aussicht auf den Olymp !

In den kommenden Tagen werden 30° erwartet, also genau der richtige Zeitpunkt, um in die Berge zu fahren. Wir sind gespannt und freuen uns auf das mit 2.918 m höchste Gebirge Griechenlands. 

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Ingeborg
Ingeborg
2 Jahre zuvor

Ich hatte mir auch schon Sorgen um Lui gemacht. GsD ist es ok. Ganz tolle Fotos zeigt Ihr uns wieder und die Wasservögel sind ja wirklich eine Schau!
Weiterhin gute und gesunde Reise Seid beschützt und lieb gegrüßt
Ingeborg und Helmut

Tanja Storm
Tanja Storm
3 Jahre zuvor

Ich freue mich total, dass mit Lui soweit alles gut ist. Habe mir schon Sorgen gemacht….
Wir verfolgen euch mit großem Interesse und machen uns bald auf den Weg euch zu finden ?
Ganz liebe Grüße von TuK ?

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